15.01.2007

Internationale Presse zu Darfur

Zeitraum Januar 2007

 

Neue Luftangriffe in Darfur

Sudan Tribune, 30.1.2007

Mehrere Dörfer in Süd-Darfur in den Regionen Jebel Marra und Rokiro wurden am 30. Januar von sudanesischen Flugzeugen bombardiert und später von Kampftruppen angegriffen.

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Krieg in Darfur kostet Sudan AU-Vorsitz</H3

<b>AP, 29.1.2007

Schon zum zweiten Mal in Folge sprechen sich die Staatschefs der Afrikanischen Union angesichts der anhaltenden Gewalt in Darfur gegen eine Übernahme des AU-Vorsitzes durch den sudanesischen Staatspräsidenten aus. Zwar beschwor Sudans Präsident Al Bashir auf der Jahreskonferenz der AU die Bereitschaft seines Landes zur Kooperation mit der internationalen Staatengemeinschaft bei der Stationierung einer gemeinsamen AU/UN-Friedenstruppe in Darfur, doch angesichts der anhaltenden Gewalt und der ungebrochen Unterstützung mordender Milizen durch die sudanesische Armee signalisierten die AU-Staatschefs Al Bashir, dass er nicht mit einer breiten Unterstützung aus dem Kreis der AU rechnen könne. Einmütig wurde daraufhin der Präsident Ghanas, John Kufour, mit dem Vorsitz der AU für das Jahr 2007 betraut. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen und Regierungen hatten vor einer turnusmäßigen Übernahme des AU-Vorsitzes durch den Sudan gewarnt. Zahlreiche ausländische Staaten sowie die Widerstandsorganisationen in Darfur begrüßten die Entscheidung der AU.

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UN-Generalsekretär bleibt erfolglos im Sudan

Reuters, 29.1.2007

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon gelang es bei Gesprächen mit dem sudanesischen Staatspräsidenten nicht, dessen Zustimmung zu einer Stationierung von UN-Friedenstruppen in Darfur zu erreichen. Zwar habe der Sudan den beiden ersten Phasen des gemeinsamen AU/UN-Friedenseinsatzes in Darfur zugestimmt, nicht jedoch der Dritten, die die Stationierung von tausenden UN-Blauhelmsoldaten vorsieht, erklärte der UN-Generalsekretär. Während der beiden ersten Phasen entsenden die UN vor allem Berater und Personal zur logistischen Unterstützung der bereits im Westen des Sudan stationierten AU-Friedenstruppe.

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Hilfsorganisation zieht sich wegen Gewalt aus Darfur zurück

Neue Zürcher Zeitung, 29.1.2007

Die französische Hilfsorganisation "Médecins du Monde" zieht sich wegen der steigen Verschlechterung der Sicherheitslage aus Darfur zurück. Bis auf weiteres würden alle Aktivitäten eingestellt, da die Sicherheit der Helfer nicht mehr garantiert werden könne.

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AU-Präsident fordert Ende von Bombardements

AFP, 29.1.2007

Der Präsident der Kommission der Afrikanischen Union, Alpha Oumar Konaré, hat ein Ende der Bombardements und Massaker in Darfur gefordert.

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Helfer warnen vor Zusammenbruch der Hilfe

Oxfam Presseerklärung, 28.1.2007

Sechs große internationale Hilfsorganisationen – Oxfam International, Norwegian Refugee Council, CARE International, Action against Hunger, World Vision, Save the Childrens Fund – erklären, dass in Darfur niemals seit Ausbruch der Kämpfe im Jahr 2003 die Gewalt so schlimm gewesen sei wie heute. Zugleich sei der Bedarf an humanitärer Hilfe größer denn je zuvor. Immer mehr Menschen müssten aufgrund der wachsenden Gewalt aus ihren Dörfern fliehen.

Mehr als einen Monat nach einem Angriff auf Helfer in dem Flüchtlingshelfer Gereida, bei dem eine Mitarbeiterin vergewaltigt wurde und Helfer massiv bedroht wurden und mit Scheinexekutionen eingeschüchtert wurden, können Helfer noch immer nicht in das Lager zurückkehren, in dem 130.000 Binnenflüchtlinge und Vertriebene leben.

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Unsicherheit bedroht Darfur-Hilfe

Internationales Komitee des Roten Kreuzes, 28.1.2007

Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes hat darauf hingewiesen, dass die schwierige Sicherheitslage die Bewegungsfreiheit der Helfer noch immer einschränkt. Auch würde die Hilfe durch Plünderungen behindert. Im Flüchtlingslager Gereida reichten nach dem Rückzug der Helfer die Lebensmittelvorräte nur noch zwei Wochen lang. Auch drohe die Wasserversorgung des Lagers zusammenzubrechen.

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Angriffe auf Helfer bedrohen Hilfsoperation in Darfur

Reuters, 26.1.2007

In den letzten sieben Monaten wurden in Darfur zwölf Mitarbeiter von Hilfsorganisationen getötet, fünf sind vermisst, eine Helferin wurde vergewaltigt und 90 Fahrzeuge von Helfern wurden entführt. Rund 14.000 Helfer arbeiten noch in Darfur. "Wir können nicht mehr länger riskieren, über Land zwischen unseren Einsatzorten hin- und herzufahren", erklärt der Vorsitzende der Hilfsorganisation Concern Worldwide, Tom Arnold. "Unser Spielraum wird immer geringer. Das gilt für alle Hilfsorganisationen."

Die humanitäre Krise wird im Jahr 2007 nur noch schlimmer werden, wenn sich die internationale Staatengemeinschaft nicht mehr um den Konflikt kümmert und wenn sich die Sicherheitslage nicht spürbar bessert", fürchtet Arnold.

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Noch mehr Menschen auf der Flucht

UN-OCHA, 24.1.2007

Nach jüngsten Angriffen auf Dörfer in West-Darfur flohen mindestens 5.000 Menschen aus ihren Dörfern.

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Mehr UN-Berater sollen in Darfur operieren können

Sudan Tribune, 24.1.2007

Die UN kündigte heute an, sie werde fünf Polizei-Berater und 20 Militäroffiziere in Darfur stationieren. Bis Ende Januar 2007 sollen 47 UN-Militäroffiziere und 30 UN-Polizei-Berater im Westen des Sudan eintreffen, um die AU-Friedenstruppe zu unterstützen.

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AU bestätigt Bombardements

Reuters, 23.1.2007

Untersuchungsteams der AU bestätigten, dass am 16. und 19.1.2007 die Dörfer Anka und Korma in Nord-Darfur aus der Luft bombardiert wurden.

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Neue Luftangriffe

Vereinte Nationen Presseerklärung, 24.1.2007 / Misna, 22.1.2007

Mindestens 20 Menschen wurden Mitte Januar bei Luftangriffen von von Antonov-Bombern der sudanesischen Luftwaffe auf Dörfer in der Umgebung der Stadt Kutum getötet. Der UN-Generalsekretär verurteilte die Angriffe.

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Helfer und AU-Soldaten werden festgenommen

BBC, 22.1.2007

Zwanzig Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, AU-Soldaten und UN-Mitarbeiter werden bei einer nächtlichen Party in den Räumen einer Hilfsorganisation in der Stadt Nyala von sudanesischer Polizei festgenommen. Unter den Verhafteten sind fünf Mitarbeiter der Vereinten Nationen. Der UN-Generalsekretär sowie mehrere ausländische Regierungen protestieren gegen die Festnahmen sowie gegen die Misshandlung der Verhafteten. Mehrere Personen sollen durch Schläge verletzt worden sein.

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Erste Lepra-Fälle in Darfur

AP, 20.1.2007

Nach Erkenntnissen der UN sind mindestens 64 Binnenflüchtlinge in Darfur an Lepra erkrankt. Das Auftreten von Lepra ist ein Zeichen für die katastrophale hygienische Lage in vielen Flüchtlingslagern.

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Neuer Anlauf für UN-Truppe für den Tschad

AFP, 16.1.2007

Der Weltsicherheitsrat forderte den UN-Generalsekretär auf, möglichst schnell Untersuchungsteams in den Tschad und die Zentralafrikanische Republik zu entsenden, um die Möglichkeiten für eine schnelle Stationierung von UN-Blauhelmen zu überprüfen. Bis Mitte Februar soll Ban Ki-moon einen detaillierten Plan über die angestrebte Truppenstärke sowie über ihr Mandat vorlegen. Die UN-Friedenstruppen sollen auch zehntausende Darfur-Flüchtlinge im Osten des Tschad wirksam vor Übergriffen von Milizen schützen, den in den letzten Wochen hunderte Menschen zum Opfer fielen.

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China weigert sich, Druck auf den Sudan auszuüben

Sudan Tribune, 15.1.2007

Der US-Sondergesandte für den Sudan, Andrew Natsios, zeigte sich nach Gesprächen mit der chinesischen Führung im Januar 2007 zuversichtlich, dass China Druck auf seinen Verbündeten, den Sudan, ausüben werde, um eine Lösung der Darfur-Krise zu erreichen. Doch kurz nach der Abreise von Natsios aus Peking bekräftigte der stellvertretende chinesische Außenminister Zhai Jun, dass China zwar an einer friedlichen Lösung in Darfur interessiert sei, aber keinen Druck auf die sudanesische Führung ausüben werde. Beijing verwahrte sich nochmals gegen jede ausländische Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Sudan.

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UN-Militärberater sollen in Darfur stationiert werden

Sudan Tribune, 14.1.2007

Am 15.1.2007 sollen zehn Militärberater der UN in den Westen des Sudan einreisen. Sie sollen dort die gemeinsame AU/UN-Friedenstruppe unterstützen. Bislang sind erst 17 UN-Militärberater und 19 UN-Polizei-Experten in den Westen des Sudan verlegt worden.

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Khartums Bündnispartner greift sudanesische Regierung an

AFP, 13.1.2007

Minni Minawi macht die sudanesische Regierung für eine Verschlechterung der humanitären Lage in Darfur verantwortlich. Es sei offensichtlich, dass Khartum auch weiterhin die Janjawid-Milizionäre unterstütze, statt sie zu entwaffnen, erklärte der Chef einer SLM-Fraktion, die als einzige den Darfur-Friedensvertrag unterzeichnet hat. Minawi wurde nach der Unterzeichnung des Vertrages zum Berater des sudanesischen Staatspräsidenten ernannt.

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EU-Gesandter: Darfur braucht Friedenstruppen für lange Zeit

Reuters, 13.1.2007

Selbst wenn es eine politische Lösung für Darfur gebe, brauche die Region noch lange Friedenstruppen, erklärt der EU-Sondergesandte für den Sudan, Pekka Haavisto. Die sudanesische Regierung habe in Darfur Kräfte aufgebaut, die sie nun selbst nicht mehr kontrollieren könne. Dies zeige, wie groß die Probleme in Darfur seien.

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200 Menschen getötet

AP, 13.1.2007

Nach offiziellen Angaben sollen 200 Menschen bei Auseinandersetzungen zwischen arabischen Nomaden und afrikanischen Bauern in Süd-Darfur in der vergangenen Woche getötet worden sein.

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Neue Freiheitsbewegung in Darfur

Sudan Tribune, 12.1.2007

Als Abspaltung von der SLM-Minni Minawi-Fraktion, die als einzige Darfur Freiheitsbewegung das so genannte Friedensabkommen vom Mai 2006 unterzeichnete, entstand zum Jahresbeginn 2007 die "Great Sudan Liberation Movement (GSLM). Die GSLM distanziert sich in ihrer ersten politischen Erklärung von dem Friedensabkommen und der Kooperation mit der in Khartum regierenden Nationalen Kongress Partei und erklärt die Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes. Die GSLM fordert eine komplette Entwaffnung der Janjawid unter internationaler Überwachung.

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UN-Sondergesandte fordert Ende der Gewalt

Sudan Tribune, 12.1.2007

Jan Eliasson, ehemaliger schwedischer Außenminister und UN-Sondergesandter für Darfur seit dem 19.12.2006, fordert nach Gesprächen in der sudanesischen Hauptstadt ein Ende der Gewalt in Darfur.

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China wird um Einflussnahme gebeten

Reuters, 12.1.2007

Der US-Sondergesandte für den Sudan, Andrew Natsios, hat sich bei Gesprächen mit der chinesischen Führung in Peking dafür eingesetzt, dass China mehr Einfluss auf die sudanesische Führung ausübt, um das Morden in Darfur zu beenden. "Unsere Politik und die der Chinesen ähnelt sich mehr als ich erwartete", erklärte Natsios nach den Gesprächen. Er habe eine Reihe von Bitten gegenüber den Chinesen geäußert, ohne nähere Deatails zu nennen.

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Starkes Mandat für Friedenstruppen gefordert

AP, 11.1.2007

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat ein starkes Mandat und eine gute Finanzierung für die Friedenstruppen in Darfur gefordert. "Angesichts der humanitären Situation und der Besorgnis erregenden Lage in Darfur, ist es besonders wichtig, dass wir es schaffen, eine starke und gut-finanzierte Truppe vor Ort zu haben", erklärte der UN-Generalsekretär. "Es gab eine Vereinbarung in Addis Abeba und in Abuja und wir werden alles dafür tun, dass die geschlossenen Vereinbarungen umgesetzt werden."

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Vereinte Nationen unterstützen AU-Truppe

UN. 11.1.2007

Gemäß dem in Addis Abeba ausgehandelten Drei-Phasen-Plan für eine gemeinsame UN/AU-Truppe in Darfur händigten die UN in einer ersten Phase 240 Schlafsäcke und Moskitonetze, 36 GPS-Systeme, 40 Zelte, 16 Generatoren, 172 Nachtsichtgeräte, Videokameras und TV-Geräte sowie Medikamente und andere Güter an die AU-Truppe aus.

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Darfur-Verbündeter Khartums distanziert sich von sudanesischer Armee

Sudan Tribune, 11.1.2007

Die SLM-Minni Minawi-Fraktion, die als einzige das Darfur Friedensabkommen unterzeichnet hatte, wehrt sich gegen eine Integration ihrer bewaffneten Kräfte in die sudanesische Armee. Sie wirft der Regierung vor, versprochene Gelder für die vertraglich vereinbarte Integration nicht zur Verfügung zu stellen. Führende Kommandeure der SLM-Fraktion drohen mit ihrem Ausscheiden aus dem Friedensprozess, wenn Khartum nicht ihre Forderungen erfülle. Zumindest wurde aufgrund des Streits bekannt, dass Khartums Bündnispartner bereits 300.000 US-Dollars und viele Tonnen Güter von Khartum erhielten, seit sie das abkommen unterzeichneten.

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Sudans Präsident will keine UN-Truppen in Darfur

Associated Press, 10.1.2007

Entgegen seiner schriftlich gegenüber dem Weltsicherheitsrat gegebenen Zusicherung, eine gemischte AU-UN-Friedenstruppe für Darfur zu gestatten, hat Sudans Präsident Al Bashir am Mittwoch nochmals betont, im Westen des Sudan würden keine UN-Truppen benötigt. "Unsere Erfahrung mit UN-Einsätzen in aller Welt ist nicht ermutigend", erklärte Bashir. "Es gibt genug Kräfte im Sudan aus afrikanischen Staaten, um Ordnung herzustellen oder zu bewahren. Alles was wir brauchen ist eine Finanzierung der AU-Truppe." Bashirs Äußerungen sind ein schwerer Rückschlag für die Bemühungen, mehr als ein Minimum AN Präsenz von UN-Blauhelmen in Darfur zu gewährleisten.

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Waffenstillstand für Darfur?

New York Times / AFP / AP, 10.- 12.1.2007

Die JEM, eine der größeren Freiheitsbewegungen in Darfur, leugnet am Freitag, einen Waffenstillstand unterzeichnet zu haben. Sie sei offiziell gar nicht kontaktiert worden, erklärte ein Sprecher der Bewegung. Tags zuvor hatte die sudanesische Regierung gemeldet, unter Vermittlung des Gouverneurs des US-Bndesstaates New Mexico, Bill Richardson, sei ein 60 Tage dauernden Waffenstillstand für Darfur vereinbart worden, an den sich Friedensverhandlungen anschließen würden. Ähnliche Meldungen hatte es jedoch schon Dutzende Male in den verschiedenen Kriegen im Sudan während der letzten 30 Jahre gegeben, ohne dass tatsächlich ein tragfähiger Waffenstillstand zustande kam.

Richardson war eigentlich nach Khartum gereist, um die Zustimmung des sudanesischen Präsidenten für die Stationierung von UN-Friedenstruppen in Darfur zu erwirken. Diese Mission scheiterte in jedem Falle.

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UN untersucht erneut Einsatz im Osten des Tschad

Reuters, 10.1.2007

Das Büro für Friedenstruppen-Einsätze der Vereinten Nationen wird erneut eine Mission in den Tschad entsenden, um die Bedingungen für einen Einsatz von UN-Blauhelmen zu untersuchen. Im Dezember war es zu dem Ergebnis gekommen, dass ein Einsatz zu gefährlich sei. Russland und Südafrika setzten sich für einen möglichst schnellen Einsatz von UN-Blauhelmen ein und äußerten ihre Unzufriedenheit mit den bisherigen Beratrungen. "Wir wollen Taten sehen, um das Leiden zu beenden", erklärte der südafrikanische UN-Botschafter.

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Luftangriffe in Darfur

Sudan Tribune, 9.1.2007

Am vergangenen Freitag bombardierten sudanesische Flugzeuge die Orte Bamina und Gadir in Nord-Darfur, erklärte die AU-Schutztruppe und verurteilte die Waffenstillstandsverletzung. Die Angriffe dürften auch nicht damit gerechtfertigt werden, dass Rebellen Angriffe auf andere Dörfer oder Stellungen der sudanesischen Armee vorbereiteten, sagten die AU-Beobachter.

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US-Regierung Schwächt Kritik am Sudan ab

AFP, 8.1.2007

Ursprünglich hatte die US-Regierung mit Zwangsmassnahmen gegen den Sudan für den Fall gedroht, dass nicht bis zum 1. Januar 2007 UN-Friedenstruppen in Darfur stationiert sind. Bislang sind zwar nur UN-Schlafsäcke und Nachtsichtgeräte eingetroffen, doch von einem schärferen Vorgehen wollte US-Außenamts-Sprecher Sean McCormack am Montag nichts wissen. Es sei noch zu früh, um konkrete Aktionen zu beschließen, erklärte er diplomatisch. Somit weicht die US-Regierung erneut ihre Position gegenüber der sudanesischen Regierung auf.

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EU-Kommissionspräsident zu Darfur

AFP, 8.1.2007

Bei Gesprächen mit US-Präsident George Bush erörtert EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso auch die Lage in Darfur. "Ich war kürzlich in Darfur", erklärte später Barroso. "Ich kann Ihnen sagen, das ist tatsächlich eine Tragödie, was dort passiert, und wir können nicht akzeptieren, dass diese Tragödie so weitergeht ohne eine gemeinsame Antwort der internationalen Gemeinschaft".

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Neue Luftangriffe im Westen des Sudan

Sunday Telegraph, 7.1.2007

Die Neuerlichen Luftangriffe der sudanesischen Luftwaffe bedeuten nicht nur eine Verletzung der Resolution 1591 des Weltsicherheitsrates, in der "offensive militärische Flüge über Darfur untersagt" wurden. Wenige Tage vor eintreffen erster UN-Berater für die gemeinsame UN/AU-Schutztruppe sind sie auch ein schlechtes Vorzeichen für den Friedenstruppen-Einsatz.

Erst letzte Woche berichteten neu in dem Flüchtlingslager Otash in Süd-Darfur eintreffende Flüchtlinge, durch Angriffe von Hubschrauber-Einheiten seien sie gezwungen worden, aus ihren Dörfern zu fliehen.

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UN wollen neue Friedensinitiative für Darfur

BBC, 6.1.2007

Der UN-Sondergesandte für Darfur, Jan Eliasson, will mit der Afrikanischen Union in Addis Abeba und mit dem sudanesischen Staatspräsidenten über neue Friedensinitiativen für Darfur beraten. Es gebe keine militärische Lösung für den Konflikt, erklärte die AU. Man müsse Hand in Hand zusammenarbeiten, um eine politische Lösung zu erreichen.

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ABB zieht sich aus Sudan zurück

AFX, 5.1.2007

Der schweizerische Weltkonzern ABB zieht sich aufgrund "wachsender politischer Instabilität" aus dem Sudan zurück, kündigte das Unternehmen in Genf an.

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Neues Flüchtlingselend im Osten des Tschad

Reuters, 5.1.2007

Durch Angriffe von Janjawid aus dem Sudan und durch Aktivitäten von aus dem Sudan unterstützten Rebellen flohen 20.000 Menschen in den letzten 14 Tagen aus ihren Dörfern, erklärte das UN-Hochkommissariat für Flüchtlinge. So sind heute mindestens 100.000 Menschen aus dem Tschad auf der Flucht, weitere 230.000 Flüchtlinge aus Darfur suchten in dem Land seit 2003 Zuflucht.

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Sudanesische Regierung ist "empört" über Kindesmissbrauch durch UN-Soldaten

Reuters, 4.1.2007

Die sudanesische Regierung drückte ihre "Empörung" über die Vorwürfe gegen UN-Blauhelmsoldaten aus, Kinder im Südsudan missbraucht zu haben. In bis zu 300 Fällen besteht der Verdacht des Kindesmissbrauchs. Es wird erwartet, dass die sudanesische Regierung den Skandal nutzen wird, um gegen eine Stationierung von UN-Friedenstruppen im westen des Sudan zu polemisieren.

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USA sehen Fortschritte bei Darfur-Plan

AP, 3.1.2007

Die US-Regierung sieht gewisse Fortschritte bei der Umsetzung des Darfur-Friedensplanes, selbst wenn bislang nur 20 Zivilisten des UN-Kontingentes stationiert wurden (und nicht wie geplant 60 Zivilisten und Soldaten). Der Sprecher des US-Außenministeriums erklärte, dass Khartum nach den vielen Ankündigungen nun Taten zeigen müsse und seine Zusagen auch umsetzen müsse.

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Annan gegen Friedenstruppen für Tschad

Washington Post, 3.1.2007

Der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan spricht sich gegen die Entsendung von Un-Blauhelmtruppen in den Tschad und die Zentralafrikanische Republik aus, bevor in beiden Ländern nicht Waffenstillstände geschlossen und Friedensgespräche aufgenommen worden seien. Ansonsten sei ein Einsatz von UN-Friedenstruppen zu riskant. Annan betonte in seinem letzten Bericht an den Weltsicherheitsrat die Notwendigkeit eines besseren Schutzes der Zivilbevölkerung und der Darfur-Flüchtlinge im Osten des Tschad. Auch für den Einsatz von UN-Blauhelmen dort sei es wichtig, dass in Darfur ein wirklicher Friedensprozess mit einem allseits beachteten Waffenstillstand beginne.

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Wird Sonalia-Krise Darfur schaden?

Christian Science Monitor, 3.1.2007

In den USA befürchten Analysten, dass eine Ausweitung des Krieges in Somalia den Bemühungen um Frieden in Darfur schaden könne, da der Somalia immer mehr Aufmerksamkeit beanspruche und so der Druck auf die sudanesische Regierung nachlasse.

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Neuer UN-Generalsekretär gibt Darfur Priorität

BBC, 2.1.2007

Der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat erklärt, dass er der Lösung des Darfur-Konflikts oberste Priorität geben will. Seine erste Reise würde ihn zu einer Tagung der AU nach Äthiopien im Januar führen, um dort auch mit Sudans Präsident Al Bashir zu sprechen.

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Neue Bombardements in Darfur

The Independent, 1.1.2007

Zwei Tage nach dem Besuch des Oberkommandierenden der Schutztruppe der Afrikanischen Uniion (AU) in der Provinz Nord-Darfur bombardierte die sudanesische Luftwaffe am Freitag die Dörfer Anka und UM Rai. General Luke Aprezi hatte sich dort am Mittwoch mit Führern der Darfur-Widerstandsorganisationen getroffen, um sie zur Unterzeichnung eines Waffenstillstandsabkommens zu bewegen. Der AU-General war wütend über den sudanesischen Angriff und warf dem Sudan vor, mit dem Angriff seine Glaubwürdigkeit zu gefährden. "Gegenüber dieser Gruppe, die ich getroffen habe, habe ich nun keinerlei Glaubwürdigkeit mehr", erklärte der General. Die AU bezeichnete den Angriff als eine "äußerst beunruhigende Entwicklung".

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Gewalt gegen Helfer nimmt zu

Reuters, 31.12.2006

Habe früher nur die Gewalt in den ländlichen Gebieten in Darfur die Arbeit von humanitären Helfern erschwert, so werde nun auch in den Städten in Darfur das Arbeiten für humanitäre Helfer immer schwieriger, erklärte Alun MacDonald für die Hilfsorganisation OXFAM. Angesichts der zunehmenden Gewalt in den Städten zogen Hilfsorganisationen im Dezember 2006 mehrere hundert Helfer aus Darfur ab.

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Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung fordert mehr Engagement zu Darfur

Der Tagesspiegel, 3012.2006

"Auch ohne eine Aussicht auf eine schnelle Lösung zur Beendigung des Mordens (in Darfur) müssen wir uns deutlicher als bisher zu dieser Herausforderung verhalten", erklärt der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Günter Nooke. "Ich habe mich zu Darfur immer wieder geäußert. Natürlich sieht die deutsche Politik da ein Problem: Je lauter die Bundesregierung über Darfur redet, je eher muss sie damit rechnen, dass andere Regierungen nach deutschen Soldaten rufen", erklärte Nooke.