28.08.2009

Immer mehr mysteriöse Todesfälle kurdischer Soldaten in der syrischen Armee

Syrien:

Die Liste der kurdischen Soldaten, die während ihres Militärdienstes in der syrischen Armee ums Leben kommen, wird immer länger. Bisher sind 25 Todesfälle kurdischer Soldaten in der syrischen Armee seit März 2004 bekannt geworden (Stand August 2009). Allein um die Jahreswende 2008/2009 starben innerhalb von vier Wochen vier Kurden in der syrischen Armee. All diese Todesfälle haben gemeinsam, dass die Todesumstände der Soldaten ungeklärt geblieben sind. Es wurde weder eine gründliche Untersuchung durch die syrischen Behörden oder das Militär veranlasst, noch eine Autopsie der Leichen durchgeführt.

Die syrischen Behörden und das Militär haben die meisten dieser Todesfälle einfach als Selbstmorde oder Unfälle eingestuft. Da jedoch einige dieser Soldaten kurz vor ihrem Militärdienst durch politische Aktivitäten aufgefallen waren und teilweise sogar aufgrund dessen verhaftet worden waren, liegt der Verdacht nahe, man wolle seitens des syrischen Militärs eine Aufklärung der wirklichen Todesumstände verhindern.

Die etwa zwei Millionen Kurden in Syrien, die im Norden des Landes an der syrisch-türki­schen Grenze in drei verschiedenen Regionen die Mehrheit der Bevölkerung stellen, werden in der Arabischen Republik systematisch diskriminiert und unterdrückt. Sprachliche und kulturelle Rechte werden ihnen vorent­halten. Im Zuge der massiven Arabisierungspolitik wurde 1962 rund 120.000 Kurden die syrische Staatsbürgerschaft aberkannt. Zusammen mit ihren ebenfalls rechtlosen Nachkommen umfasst diese Gruppe heute rund 300.000 Angehörige. Die GfbV fordert von Syrien deshalb seit langem die Wiedereinbürgerung dieser Staatenlosen im eigenen Land.

Bitte beteiligen Sie sich an unserem Online-Appell an den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad und fordern Sie ihn zur sofortigen Aufklärung der mysteriösen Todesfälle in der syrischen Armee auf.

Zum Online-Appell

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