12.12.2009

Helfen Sie, das Leben von Aminatou Haidar zu retten!

Westsahara:

Aminatou Haidar

Die Westsahara ist seit 1975 trotz vieler UN-Resolutionen völkerrechtswidrig noch immer zu 80 Prozent von Marokko besetzt. Seitdem sind mehr als 500 Sahrauis unter marokkanischer Besetzung "verschwunden". Mindestens 32 Sahrauis sind derzeit aus politischen Gründen in Marokkos Gefängnissen inhaftiert. Etwa 165.000 ursprüngliche Bewohner der Westsahara leben heute im südalgerischen Tindouf im Exil.

Als Frau Haidar Mitte November von einer weiteren Preisverleihung in New York zu ihrem Mann und ihren zwei Kindern in die Westsahara zurückkehren wollte, wurde sie von den marokkanischen Behörden nach Spanien abgeschoben. Haidar, die oft als "Gandhi der Sahauris" bezeichnet wird, wurde für ihr Engagement für die Menschenrechte der Westsahauris 2008 mit dem Robert-F.-Kennedy-Menschenrechtspreis sowie 2009 in New York mit dem Preis für Zivilcourage ausgezeichnet. Sie protestiert seit nunmehr drei Wochen auf dem Flughafen von Lanzarote mit einem Hungerstreik gegen ihre Abschiebung nach Spanien. Die 42-Jährige ist inzwischen so geschwächt, dass sie kaum noch stehen oder sprechen kann.

 

Mit ihrem Hungerstreik will Haidar von den spanischen Behörden erreichen, dass sie in die Westsahara zurückfliegen darf. Die marokkanischen Behörden hatten Haidar bei ihrer Landung in Westsaharas Hauptstadt El Aaiun am 14. November den Pass weggenommen und in eine Maschine nach Lanzarote gesetzt, weil sie die marokkanische Souveränität über die Westsahara nicht anerkennen wolle. Die spanischen Behörden erklärten, eine Ausreise ohne Pass sei nicht möglich. Das Außenministerium in Madrid bot Haidar die Anerkennung als politischer Flüchtling an. Dies würde aber bedeuten, dass sie nicht in ihre Heimat zurückkehren kann.

Wir befürchten, dass sich sowohl der Gesundheitszustand von Frau Haidar als auch der Konflikt zwischen Marokko und der Freiheitsbewegung Polisario Front verschlimmern werden, sollte sich die internationale Gemeinschaft nicht für eine zügige Lösung einsetzen.

Frau Haidar muss ermöglicht werden, in die Westsahara zurückzukehren. Außerdem muss sich die internationale Gemeinschaft dafür einsetzen, dass eine international anerkannte Volksabstimmung

über die besetzte ehemalige spanische Kolonie durchgeführt werden kann. Ursprünglich für 1992 geplant, hat das Referendum, mit dessen Durchführung die UN-Unterorganisation MINURSO betraut wurde, bis heute nicht stattgefunden und wurde immer wieder verschoben.

 

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