06.06.2007

Hannover soll mehr Polizisten russlanddeutscher Herkunft einstellen

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat den hannoverschen Polizeipräsidenten Hans-Dieter Klosa am Mittwoch dazu aufgefordert, statt des geplanten Einsatzes von russischen Polizisten gegen die russlanddeutsche Gemeinschaft umgehend junge Hannoveraner russlanddeutscher Abstammung als Polizisten einzustellen. Diese seien deutsche Staatsbürger und hier aufgewachsen und garantierten bei entsprechender Ausbildung rechtsstaatliches Vorgehen. Außerdem könnten sie bei straffälligen Landsleuten wegen ihrer Kenntnisse beider Sprachen, des Deutschen und des Russischen, auch bei Straftaten von einzelnen Russlanddeutschen, aber auch der anderen Nationalitäten aus den GUS-Staaten hinzugezogen werden.

 

"Mit dieser Maßnahme könnte sich Polizeipräsident Klosa von seiner pauschalen Diffamierung der Russlanddeutschen distanzieren und wieder Vertrauen bei der in der niedersächsischen Landeshauptstadt 28.000 Angehörige zählenden deutschen Minderheit gewinnen", sagte der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch.

 

Zurzeit zählt die Polizei in Hannover 3500 Beschäftigte, von denen ganze sechs russlanddeutscher Herkunft sind, darunter auch Mitarbeiter im Bürodienst. Russlanddeutsche seien dort also unterrepräsentiert, denn sie stellten nur 0,2 Prozent der Belegschaft bei der Polizei, während insgesamt rund 5,1 Prozent der Einwohner von Hannover Russlanddeutsche sind.