28.10.2006

Gräueltaten an Hmong gehen weiter

Die GfbV klagt an

LAOS
Am 29. August 2006 haben sechs wehrlose, halb verhungerte Hmong-Familien ihr Versteck im laotischen Dschungel aufgegeben, nachdem sie in ständiger Todesfurcht vor den brutalen Angriffen laotischer Soldaten jahrelang um ihr Überleben gekämpft hatten. Von den insgesamt 32 Frauen, Männern und Kindern fehlt jede Spur. Die Gesellschaft für bedrohte Völker vermutet, dass sie der brutalen Gewalt laotischer Militärs zum Opfer gefallen sind.

Rebecca Sommer, engagierte Filmemacherin und Repräsentantin der GfbV beim Permanenten Forum für Indigene Angelegenheiten in New York, führte in den letzten Monaten Hunderte Interviews mit Hmong-Flüchtlingen in Thailand durch, die der Gewalt in Laos entkommen konnten. Die von ihr gesammelten Zeugenaussagen sowie aus dem Dschungel von Laos geschmuggelte erschütternde Filmaufnahmen belegen eindeutig schwerste Menschenrechtsverletzungen, die an den Hmong begangen wurden. In einem umfassenden Bericht Menschenrechtsbericht |> hat sie die Gräueltaten der laotischen und vietnamesischen Soldaten an den Hmong zusammengefasst.

Rebecca Sommer besuchte auch eine Gruppe von 29 Hmong Flüchtlingen – in der Mehrzahl Kinder – die seit drei Monaten unter menschenunwürdigen Bedingungen in der Polizeistation von Petchabun in Thailand inhaftiert waren. Sie alarmierte die UN sowie die Presse und brachte Hilfe auf den Weg, damit die Gruppe nicht abgeschoben wird.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker stellte überdies bei der diesjährigen UN-Arbeitsgruppe über Indigene Bevölkerungen in Genf und bei einer viel beachteten Pressekonferenz in Bangkok Ende August der Weltöffentlichkeit einen Menschenrechtsbericht über das dramatische Schicksal der im Dschungel von Laos versteckten Hmong vor.

Die prekäre Situation der Hmong in Laos und die entsetzlichen Verbrechen gegen die Menschlichkeit seitens der laotischen und vietnamesischen Militärs erhalten durch unsere Arbeit immer mehr Aufmerksamkeit. Bei der internationalen Presse stößt die Hmong Problematik auf verstärktes Interesse und Berichte zu diesem Thema häufen sich.

Die Lage der Hmong in Laos und Thailand muss und kann geändert werden - allerdings nur, wenn ausreichend Druck auf die Regierungen in Thailand und Laos ausgeübt wird.

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