02.07.2010

Göttinger sollen sich mit ihren Schuhen an Mahnmal für Srebrenica beteiligen

15. Jahrestag des Massakers von Srebrenica


Die Gesellschaft für bedrohte Völker ruft die Göttinger dazu auf, sich mit ihren Schuhen an einem Mahnmal für Srebrenica zu beteiligen. Aus den gebrauchten Schuhen, die in mehreren Ländern Europas gesammelt werden, soll eine "Säule der Schande" entstehen. Sie soll an die 8.372 Opfer des Völkermordverbrechens serbischer Truppen in der ostbosnischen Stadt am 11.Juli 1995 erinnern, aber auch auf das Versagen der UN und der europäischen Länder hinweisen, die das Massaker nicht verhinderten. Das ehrgeizige Projekt wird vom "Zentrum für Politische Schönheit" (Berlin) für die Überlebenden des Massakers errichtet (www.pillarofshame.eu).

 

"Wir zählen auf die Göttinger, denn es ist unvergessen, dass sie vor einigen Jahren eine Gruppe von "Müttern aus Srebrenica" auf ihrem Weg zum Kriegsverbrechertribunal in Den Haag mitfühlend und gastfreundlich empfangen haben", sagt der GfbV-Vorsitzende Tilman Zülch.

 

Zum Zeichen der Anteilnahme werden am kommenden 15. Jahrestag des Massakers von Srebrenica, am 11. Juli 2010, 16.744 Schuhe auf dem Pariser Platz in Berlin aufgehäuft. Tausende von Schuhen kommen aus Bosnien, aber auch aus der Schweiz und Österreich. Sie wurden auch von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gespendet, unter ihnen Politiker, Intellektuelle und Künstler. In Göttingen hat die GfbV Oberbürgermeister Wolfgang Meyer, die Vorsitzende des Jüdischen Lehrhauses Eva Tichauer Moritz, die Chefredakteurin des Göttinger Tageblattes Ilse Stein und die Bundestagsabgeordneten Hartwig Fischer (CDU), Thomas Oppermann (SPD), Jürgen Trittin (Grüne) sowie den Landtagsabgeordneten Stefan Wenzel (Grüne) persönlich um Schuhspenden gebeten.

 

"Die "Säule der Schande", die später aus den Schuhen bei der Gedenkstätte Potocari bei Srebrenica in Bosnien entstehen soll, wird in Form der beiden mehr als acht Meter hohen Buchstaben UN (für United Nations) in leuchtendem Weiß errichtet.

 

Schuhe, in die Botschaften gelegt werden können wie Kriegsgeschichten, Gedichte, persönliche Anekdoten etc. können in der kommenden Woche bis Freitag, den 9. Juli, von 9 bis 17 Uhr bei der GfbV im Victor-Gollancz-Haus, Geiststraße 7 in 37073 Göttingen abgegeben werden.

 

Nachfragen beantwortet gern: Jasna Causevic, GfbV-Südosteuropareferat, Tel. 0551 499 06-16.

 

Share/Bookmark