30.01.2010

GfbV fordert Ende der Iran-Geschäfte der Siemens AG

Mahnwache in München:

Mitglieder der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) haben am Dienstag, 26. Januar 2010, anlässlich der Jahrshauptversammlung der Siemens AG in München gegen die Iran-Geschäfte des Unternehmens protestiert und eine Mahnwache unter dem Motto "Siemens AG stützt Ahmadinedschad! Iran droht israel!" organisiert. Gemeinsam mit Vertretern der Initiative "Stop the Bomb" und der IG Metal, sowie Angehörigen iranischer und jüdischer Gemeinden, verurteilte die GfbV die wirtschaftliche Unterstützung des Irans durch Siemens. "Erst wenn im Iran die Rechtsstaatlichkeit wieder hergestellt, die Menschen- und Minderheitenrechte durchgesetzt und die Bedrohung Israels beendet wird, darf die Siemens AG ihre hochmodernen Technologien an den Iran verkaufen", hatte Tilman Zülch, Bundesvorsitzender der GfbV, im Vorfeld der Veranstaltung gefordert.

Die Aktion vor der Münchner Olympiahalle, in der die Siemens-Versammlung stattfand, wurde von zahlreichen Presseagenturen und Kamerateams begleitet. Unter anderem waren das ZDF, N24 und RTL vor Ort. Die GfbV-Mitarbeiter um den Nahostreferenten Dr. Kamal Sido nutzen zudem die Gelegenheit, um viele Siemens-Aktionäre auf ihrem Weg zur Versammlung persönlich anzusprechen. Einige versicherten, sie würden das Iran-Geschäft gegenüber der Unternehmensleitung zur Sprache bringen.

Die Firma Nokia Siemens Networks, ein Gemeinschaftsunternehmen der deutschen Siemens AG und der finnischen Nokia Corp., leistet einen erheblichen Beitrag zur Unterdrückung der iranischen Opposition: Das Unternehmen hat Technologien an den Iran verkauft, die eine umfangreiche Internet-Überwachung ermöglichen. So wird der iranischen Opposition ihr wichtigstes Kommunikationsmedium genommen und ein Beitrag zum Machterhalt des unmenschlichen Regimes geleistet. Auch über die Spionagetechnologie hinaus kooperiert die Siemens AG mit dem Iran.

Frontal 21 Sendung vom 26.1.2010