21.06.2007

Gesellschaft für bedrohte Völker widerspricht documenta-Macher Buergel und fordert auch von der Kunst Verantwortung

documenta 12: Ist die Moderne unsere Antike? Was ist das bloße Leben? Was tun?

Die von Roger M. Buergel entwickelten Leitprinzipien der documenta 12 "Ist die Moderne unsere Antike - Was ist das bloße Leben - Was tun?" fordern die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) zum heftigen Widerspruch heraus: "Die Moderne ist kein abgeschlossenes Kapitel, denn Völkermord und Totalitarismus sind auch im 21. Jahrhundert alltäglich." Mit einer Mahnwache während der zentralen documenta-Pressekonferenz am Mittwoch in Kassel erinnert die GfbV an den aktuellen Völkermord in Darfur im Westsudan mit bisher 400.000 Toten. "Die Weltöffentlichkeit darf dabei nicht länger tatenlos zusehen!", fordert die Menschenrechtsorganisation. "Die Kunst muss ihren politischen Auftrag endlich annehmen. Der Anspruch der Moderne, gemeinsam anerkannte Grundwerte des Menschen zu verwirklichen, muss von Kunst mitgetragen werden. Kunst muss sich dem Leben stellen!"

 

Was meint der documenta-Macher Buergel mit der Frage: Was ist das bloße Leben? "Wir meinen: Absolut verletzlich ist menschliches Leben dort, wo Menschen schutzlos Verfolgung ausgesetzt sind. Für Opfer von Vertreibung, schwersten Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord gibt es nur EINE Dimension des Lebens. Auch Kunst muss sich der Verantwortung zum Schutz von denen stellen, die um ihr bloßes Überleben ringen. Mehr als zwei Millionen Menschen brauchen in Darfur dringend Schutz und Hilfe.

 

Was tun? Kunst muss für Öffentlichkeit sorgen bei den Fragen des Lebens und Überlebens. Kunst muss ihr Schweigen brechen zur dramatischen Lage von Millionen Menschen, die im Westen des Sudan von Vernichtung bedroht sind. Kunst muss Druck machen!

 

Was tun gegen Völkermord? Reden - handeln - helfen!