19.04.2005

Gesellschaft für bedrohte Völker fordert: Europäischen Marschallplan für Afrika statt deutsches Lagersystem in nordafrikanischen Diktaturen

Statt Lager für politische und Elendsflüchtlinge in den fünf durchweg diktatorisch regierten Staaten Nordafrikas einzurichten, wie es Bundesinnenminister Otto Schily vorgeschlagen hat, bittet die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Bundesregierung und Opposition, einen langfristigen Marschallplan für den afrikanischen Kontinent zu lancieren.

 

"Wenn man den Flüchtlingsstrom aus dem verelendeten Nachbarkontinent begrenzen will, muss es eine gesamteuropäische Anstrengung geben, die ökonomische Entwicklung mit der Förderung von Rechtsstaat, Zivilgesellschaft und Minderheitenschutz verbindet", erklärte der GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch am Freitag in Göttingen. "Der Wettkampf um wertvolle Rohstoffe - zum Beispiel im Kongo und Sudan - muss ebenso von einer konstruktiven europäischen Politik abgelöst werden wie die Begünstigung von Völkermordregimes durch europäische Regierungen wie vor zehn Jahren in Ruanda und heute im arabischen Khartum."