19.01.2009

Gesellschaft für bedrohte Völker entsetzt über Mord an Menschenrechtsanwalt in Moskau

Mord an russischem Menschenrechtsanwalt


Mit Entsetzen hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die Nachricht über den Mord an dem Menschenrechtsanwalt Stanislaw Markelow in Moskau reagiert. "Er war einer der wenigen, der sich trotz großer Gefahren und Repressalien durch die russische Regierung und das von Moskau protegierte Unrechtsregime in Tschetschenien noch traute, sich für ein Mindestmaß an Gerechtigkeit einzusetzen", erklärte Osteuropa-Referentin der Menschenrechtsorganisation, Sarah Reinke, am Montagnachmittag. "Der Mord sieht aus wie eine bestellte Hinrichtung."

 

Markelow war am Montag auf offener Straße durch einen Kopfschuss getötet worden. Er hatte zuletzt die Familie einer vergewaltigten und danach ermordeten 18-jährigen Tschetschenin gegen den russischen Täter, den Offizier Juri Budanow, vertreten. Budanow war 2003 zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt und vor wenigen Tagen vorzeitig entlassen worden.

 

Die Osteuropa-Referentin der GfbV, Sarah Reinke, hat den Genozid in Tschetschenien und die darauf folgenden schweren Menschenrechtsverletzungen an tschetschenischen Zivilisten und russischen Menschenrechtlern dokumentiert. Sie ist für Nachfragen erreichbar unter Tel. 0157 718 36 082.