20.11.2008

Gesellschaft für bedrohte Völker appelliert an Innenministerkonferenz: "Bleiberecht für Kosovos verfolgte Roma!" - "Den verfolgten Assyrer- Chaldäer-Aramäern aus dem Irak helfen!"

Innenminister tagen in Potsdam (19.-21.11.2008)

Göttingen/Potsdam
Mit einer Mahnwache wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) am kommenden Donnerstag während der Herbstkonferenz der Innenminister und -senatoren des Bundes und des Länder in Potsdam für die vor systematischem Terror radikaler Islamisten aus dem Irak flüchtenden christlichen Assyrer-Chaldäer-Aramäern und die im Kosovo verfolgten Roma demonstrieren.

Gemeinsam mit Betroffenen wird die Menschenrechtsorganisation den Politikern einen von dem deutschen Philosophen Ernst Tugendhat* und dem Gfbv-Generalsekretär Tilman Zülch unterzeichneten Appell für die Aufnahme eines Kontingents von Christen aus dem Irak und ein Bleiberecht der seit Jahren in Deutschland lebenden Kosovo-Roma übergeben.

Mit Blick auf die bedrohliche Lage der Roma im Kosovo erinnern Tugendhat und Zülch an die Verpflichtung Deutschlands gegenüber der Roma-Volksgruppe. Auch sie wurden im Dritten Reich Opfer des Holocaust. Für die Christen aus dem Irak fordern Sie, nicht länger zu zögern und konkrete Hilfsangebote zu machen.

Wir laden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen von den Bildredaktionen herzlich ein zu unserer Menschenrechtsaktion ein

am Donnerstag, den 20. November, um 11.00 Uhr gegenüber dem Dorint-Hotel in der Straße russische Kolonie in Potsdam.

Die Übergabe unseres Appells findet um 12.00 Uhr statt.

Für Fragen steht Ihnen Jasna Causevic,GfbV-Südosteuropa-Referentin,

unter Tel. 0551 499 06 16 gern zur Verfügung.

* Ernst Tugendhat, geboren in Brünn, entstammt einer deutsch-jüdischen Familie. Die meisten seiner Angehörigen konnten dem Holocaust entkommen. Tugendhat war Vorstandsmitglied der GfbV und ist bis heute einer ihrer Schirmherren. Er hat die Menschenrechtsarbeit der GfbV auch für die unterdrückte und noch immer vielfach diskriminierte Minderheit der Roma immer tatkräftig unterstützt. So betonte er 1979: "Im Dritten Reich galten wir Juden als Untermenschen. Die Zigeuner werden noch heute als Zigeuner zwar nicht offen bezeichnet, aber empfunden und behandelt."