14.09.2009

Geldstrafe für frühere Sprecherin von Carla del Ponte Urteil gegen Florence Hartmann ist "unerträgliche Kränkung für Srebrenica- Überlebende"

Bosnien:


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat das Urteil des UN-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag gegen die ehemalige Sprecherin der früheren UN-Chefanklägerin Carla Del Ponte, Florence Hartmann, als eine "unerträgliche Kränkung auch der Überlebenden des Massakers von Srebrenica" bezeichnet. Es sei ein Skandal, die langjährige Balkankorrespondentin der französischen Tagesszeitung Le Monde dafür zu bestrafen, dass sie sich der Wahrheit verpflichtet gefühlt hat und Hinweise auf die Verantwortung der serbischen Regierung für den Völkermord nicht verschweigen wollte, die das Tribunal geheim halten wollte", erklärte der GfbV-Bundesvorsitzende Tilman Zülch am Montag in Göttingen. Das Tribunal sei verpflichtet, den Überlebenden des Genozids und ihren Anwälten Einsicht in die Unterlagen zu gewähren. Anderenfalls müssten sich die Richter des Tribunals vorwerfen lassen, daran mitgewirkt zu haben, dass die Verantwortlichen für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit in Bosnien-Herzegowina ungestraft davonkommen."

 

Florence Hartmann wurde am Montag vom Tribunal zu einer Geldstrafe in Höhe von 7000 Euro verurteilt mit der Begründung, sie habe vertrauliche Informationen veröffentlicht.

 

Für Nachfragen ist der GfbV-Vorsitzende Tilman Zülch auch erreichbar

unter politik@gfbv.de