06.10.2010

Friedensnobelpreis für herausragenden Repräsentanten der chinesischen Demokratiebewegung JETZT!

Liu Xiaobo:

Liu Xiaobo - ein unbeugsamer Kämpfer für Demokratie und Menschenrechte in China (GfbV-Archiv)

Göttingen

Mit Liu Xiaobo wurde ein unbeugsamer Kämpfer für Demokratie und Menschenrechte nominiert, der sich zudem für die Rechte ethnischer und religiöser Minderheiten einsetzt.

Während der Unruhen in Tibet im März 2008 hatte Liu Xiaobo gemeinsam mit 28 weiteren Autoren in einem Brief das chinesische Staatsfernsehen für seine einseitige Berichterstattung kritisiert, die die Feindschaft zwischen Tibetern und Han-Chinesen noch verschärft habe. Die Gruppe aus Journalisten, Juristen und Akademikern forderte die chinesische Regierung auf, die gewalttätige Unterdrückung der Tibeter zu beenden, Glaubensfreiheit zu gewähren und den Dialog mit dem Dalai Lama zu suchen.

Liu Xiaobo wurde am 8. Dezember 2008 verhaftet und am 25. Dezember 2009 wurde er wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft verurteilt. Die chinesische Regierung spekulierte seinerzeit darauf, dass die westliche Weltöffentlichkeit aufgrund der Weihnachtsfeiertage den Prozess nicht wahrnehmen werde. Liu Xiabos Entlassung ist für den 21. Juni 2020 vorgesehen.

Liu befand sich unter den 200 mutigen chinesischen Dissidenten, die zum 60-jährigen Jubiläum der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" am 10. Dezember 2008 die so genannte Charta 08 unterzeichnet hatten. In dieser wurde die Einhaltung der Menschenrechte, Religions- und Pressefreiheit für alle Bürger Chinas gefordert. Der 54 Jahre alte Liu hatte bereits vor seiner Verhaftung im Dezember 2008 einen langen Leidensweg hinter sich: Weil der Schriftsteller 1989die Studentenproteste am Platz des Himmlischen Friedens rechtfertigte, verlor er seine Arbeitsstelle und musste fast zwei Jahre Haft verbüßen. 1995 verbrachte er erneut sechs Monate im Gefängnis, bevor er 1996 für drei Jahre in ein Arbeitslager eingewiesen wurde. Im Jahr 2003 wurde er zum Präsidenten des "Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrums" gewählt. Er ist derzeit Ehrenpräsident der Organisation sowie Ehrenmitglied des deutschen, amerikanischen, portugiesischen und tschechischen PEN-Zentrums.

Informationen des "Unabhängigen Chinesischen PEN-Zentrums" zufolge sind derzeit 42 Schriftsteller in Haft. Den GfbV-Report "Verfolgte Autoren in China: Uiguren, Tibeter, Mongolen und Han-Chinesen fordern Freiheit des Wortes" vom Oktober 2009 in dem das Schicksal Dutzender Dichter, Essayisten und Internet-Autoren im Reich der Mitte dokumentiert wird, können Sie kostenlos herunterladen.

 

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