27.09.2007

Freiheit für uigurische Gefangene!

Sippenhaft in China

In Haft: Alim Abdureyim, Sohn von Rebiya Kadeer - Foto: UHRP

Ablikim Abdureyim ist davon überzeugt, dass es vor Chinas Gerichten für ihn keine Gerechtigkeit gibt. Der 32 Jahre alte Uigure wurde im April 2007 zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht warf ihm vor, sich für die Unabhängigkeit Osttur-kestans, die Heimat der Uiguren, eingesetzt zu haben. Doch die Prozessbeobachter waren sich einig: Ablikim wurde in einem unfairen Verfahren verurteilt, weil er der Sohn der bedeutenden uigurischen Menschen-rechtlerin Rebiya Kadeer ist. Sein "Geständnis" war unter Folter erpresst worden.

Er ist nicht der einzige Sohn Kadeers, der Probleme mit der chinesischen Justiz hat. Alim Abdureyim wurde im November 2006 zu sieben Jahren Haft verurteilt und ihr ältester Sohn, Kahar Abdureyim, muss eine hohe Geldstrafe zahlen. Rebiya Kadeers Tochter und ihr jüngerer Bruder werden unter Hausarrest festgehalten. Denn China praktiziert Sippenhaft. Da die im US-Exil lebende Menschenrechtlerin nicht mundtot gemacht werden kann, rächt man sich an ihren Kindern.

Sechs Jahre musste die Mutter von elf Kindern selber in chinesischen Gefängnissen zubringen. Nach ihrer Freilassung im Mai 2005 klagte sie China der systematischen Verfolgung der muslimischen Uiguren an. So wurden seit 1995 mehr als 700 Uiguren aus politischen Gründen hingerichtet. Razzien und willkürliche Verhaftungen sind alltäglich. Uigurische Bücher werden öffentlich verbrannt, der Uigurisch-Unterricht wird eingestellt. Koranschulen müssen auf Anordnung der Behörden schließen und muslimische Geistliche müssen an Umerziehungskursen der Kommunistischen Partei teilnehmen. Mit immer neuen Zwangsmaßnahmen verschärft Peking den Druck auf die im Nordwesten des Landes lebenden zehn Millionen Uiguren.

Systematisch werden Han-Chinesen in der rohstoffreichen Grenzregion angesiedelt, um China Zugriff auf Erdöl-, Erdgas- und Minerali-envorkommen zu sichern. Wer wie Rebiya Kadeer gegen die Zerstörung der traditionellen uigurischen Gesellschaft und gegen die brutale Repression protestiert, muss mit langen Haftstrafen oder der Hinrichtung rechnen.

Bitte schreiben Sie an den chinesischen Premierminister Wen Jiabao und fordern Sie die Freilassung der Söhne Rebiya Kadeers: Ablikim und Alim Abdureyim. Setzen Sie sich bitte auch dafür ein, dass ihre anderen Kinder nicht länger schikaniert werden und der Hausarrest aufgehoben wird.