26.02.2016

Feuerpause für Syrien durchsetzen! Angriffe der türkischen Armee auf Kurden und andere Minderheiten in Nordsyrien beenden!

Einladung zur Menschenrechtsaktion

© Hanno Schedler/GfbV

Mahnwache am Samstag, den 27.02.2016, ab 13:30 bis 15 Uhr

Am Marktplatz, 53111 Bonn

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt den Aufruf des Kurdischen Zentrums für juristische Studien & Beratungen (YASA) und der in Bonn lebenden Kurden sowie ihrer Freunde zu einer Menschenrechtsaktion unter dem Motto: „Feuerpause für Syrien durchsetzen und Angriffe der türkischen Armee auf Kurden und andere Minderheiten in Nordsyrien beenden!“

Seit Wochen greift die türkische Armee die kurdische autonome Region Afrin in Nordsyrien an. Die Zivilbevölkerung leidet am meisten darunter. Deswegen appellieren die Organisatoren der Menschenrechtsaktion an die deutsche Bundesregierung, sich für ein Ende der schweren Angriffe auf Afrin einzusetzen. Während die internationale Staatengemeinschaft sich um die Durchsetzung einer Feuerpause in Syrien bemüht, will die türkische Regierung sich „das Recht vorbehalten, ihr Territorium zu verteidigen“. Die aggressive Politik Ankaras und die brutalen Angriffe der türkischen Armee stellen eine schwere Verletzung des Völkerrechts dar. Die syrisch-kurdische „Bürgerschutzwehr“ (YPG) und ihre arabische, assyro-aramäische und turkmenische Verbündeten haben zu keinem Zeitpunkt das türkische Militär provoziert. „Alle seriösen Beobachter vor Ort und die internationale "Anti-IS-Koalition" bestätigen, dass die YPG bisher nicht eine Kugel Richtung Türkei abgefeuert hat“, erklärt GfbV-Nahostexperte Kamal Sido am Freitag in Göttingen.

Wie die Syrische Beobachtungstelle für Menschenrechte in London berichtet, haben türkische Behörden seit dem vergangen Sonntag (21.02.) mindestens 2000 islamistische Kämpfer, Mitglieder von Gruppen wie der Ahrar Al Sham, Jaish Al Islam und Jaish Al Mujahidin, aus dem nordwestlichen syrischen Gouvernement Idlib über türkisches Staatsterritorium nach Azaz im Norden von Aleppo transportieren lassen. Diese Kämpfer stehen nun für den Kampf gegen die Kurden/YPG und ihre arabischen, turkmenischen und assyrisch-aramäischen Verbündeten von der "Syrian Democratic Forces" (SDF) zur Verfügung.

Das Bombardement der kurdischen Stellungen in Nordsyrien durch das türkische Militär und die provokative Politik der in Ankara regierenden AKP-Partei wird auch von dem UN-Syrien-Gesandten Staffan de Mistura kritisiert. "Die Situation in Syrien ist so gefährlich, dass jede Art von weiteren Konflikten entlang der syrisch-türkischen Grenze dazu führen könnte, dass die Lage aus dem Ruder läuft“, so der UN-Diplomat.

Am Samstag ist Fawzi Dilber, YASA-Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, vor Ort unter der Handynummer 01729511913 erreichbar.