16.03.2016

EU-Flüchtlingsgipfel (17./18. März)

„Menschen aktiv aus brandgefährlichen Situationen herauszuhelfen muss oberstes Gebot unserer Flüchtlingspolitik sein!“ (Pressemitteilung)

"Vielmehr müssen wir den Weg für die besonders Hilfsbedürftigen ebnen oder sie eben aus überfüllten Flüchtlingslagern in ihren Ländern herausholen, bevor sie dort elend zugrunde gehen.", erklärte Tilman Zülch © Fotomovimiento via Flickr

Deutschland und Europa sollen sich gezielt derjenigen Flüchtlinge annehmen, deren Leben und Gesundheit besonders gefährdet sind, fordert der Generalsekretär der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), Tilman Zülch. „Menschen aus brandgefährlichen Situationen aktiv herauszuhelfen und das Leben von Verwundeten und Kranken, Kindern und Älteren zu retten, muss oberstes Gebot unserer Flüchtlingspolitik sein“, erklärte der Menschenrechtler am Mittwoch in Göttingen. „Dabei kann es nicht darum gehen abzuwarten, ob Flüchtlinge aus eigener Kraft das sichere Europa erreichen. Vielmehr müssen wir den Weg für die besonders Hilfsbedürftigen ebnen oder sie eben aus überfüllten Flüchtlingslagern in ihren Ländern herausholen, bevor sie dort elend zugrunde gehen. Darüber hinaus müssen Flüchtlinge in Aufnahmeländern, die nicht ausreichend für viele Schutzsuchende sorgen können, unterstützt werden.“

Zu den besonders gefährdeten Gruppen gehörten gerade ethnische und religiöse Minderheiten wie die von Völkermord betroffenen Yeziden, Christen aller Konfessionen im Nahen Osten, aber auch von Terror und Gewalt bedrohte Eritreer oder Minderheitenangehörige aus Afghanistan. Ihnen müsse Zuflucht in der EU gewährt werden, sagte Zülch. Meist hätten gerade diese Flüchtlinge sonst kaum eine andere Chance, dem Tod zu entgehen.


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