20.09.2006

Ermordungen und Morddrohungen an indigenen spirituellen Führern in Ecuador

Göttingen
Am 26. August 2006 wurden der junge Schamane Baltasar Cadena und seine 15 und 16jährigen Söhne in der Nähe des Ortes Shell im ecuadorianischen Bundesstaat Pastaza von Soldaten überfallen und misshandelt. Während einer der Söhne entkommen konnte, liegt der zweite im Koma. Ihr Vater wurde getötet. In den letzten Jahren sind mit Venancio Santi, Otonil Gualinga, Cervantino Cadena, Isaac Santi, y Polibio Machoa bereits zahlreiche Schamanen indigener Gemeinden ermordet worden. Die Schamanen Miguel Santi, César Vargas, Don Sabino Gualinga, Pancracio Santi, Héctor Cadena, Isidro Tuti und César Elías Cueva haben Morddrohungen erhalten und müssen um ihr Leben fürchten.

Die Yachaks, indigene spirituelle Führer, Heiler, Schamanen und Weisen, aus Sarayacu haben sich mit einem Hilferuf an die Gesellschaft für bedrohte Völker gewandt, in dem sie auf eine Serie von Ermordungen und Morddrohungen gegen die spirituellen Führer verschiedener indigener Gemeinden der Region am Bobonaza-Fluß im ecuadorianischen Amazonasgebiet aufmerksam machen. Die erschütternde Serie von Mordüberfällen und Morddrohungen lässt auf eine systematische Verfolgung und Ermordung der traditionellen spirituellen Autoritäten indigener Gemeinschaften schließen, welche eine zentrale Rolle für die Vermittlung der Lebensweise und Kultur der indigenen Völker spielen. So stehen sie auch der Erschließung des Amazonasgebiets durch Ölförderung kritisch gegenüber, weil sie die Zerstörung ihrer Umwelt und Kultur mit sich bringt.

Bitte unterstützen Sie unseren Aufruf an die ecuadorianische Regierung, ein Verfahren einzuleiten, dass den Ermordungen auf den Grund geht, die Täter bestraft, und die Sicherheit der bedrohten Schamanen garantiert!