EINLADUNG ZUR MENSCHENRECHTSAKTION <br> Überlebende des Völkermordes in Srebrenica klagen an: Niederländische Blauhelme lieferten Schutz suchende Bosnier an serbische Mörder aus

Den Beginn des ersten Zivilprozesses von Srebrenica-Überlebenden gegen die niederländische Regierung am kommenden Montag in Den Haag wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) gemeinsam mit Betroffenen aus der ehemaligen UN-Schutzzone in Ostbosnien mit einer Mahnwache begleiten. "Das Schicksal der Angehörigen der Kläger steht für das von Tausenden Einwohnern von Srebrenica", erklärt die internationale Menschenrechtsorganisation. "Die niederländische Regierung und die internationale Gemeinschaft müssen sich zu ihrer Verantwortung für diese Völkermordopfer bekennen, die ihr Leben in die Hand der Blauhelme gelegt und trotzdem ihren Mördern, den serbischen Truppen unter General Ratko Mladic, überlassen wurden."

Vor über fünf Jahren haben die Familie des in Srebrenica ermordeten Elektrikers Rizo Mustafic sowie Hasan Nuhanovic beim Landgericht in Den Haag Klage eingereicht. Darin werden die Niederlande für das Versagen ihrer Blauhelmtruppen verantwortlich gemacht. Die Eltern und der jüngere Bruder des für die UN tätigen Übersetzers Nuhanovic hatten in einem Büro der Blauhelme Schutz gesucht. Sie waren nach einer Nacht von einem ihnen persönlich gut bekannten UN-Kommandierenden weggeschickt worden, obwohl serbische Truppen nur wenige Meter entfernt bereits mordeten und vergewaltigten. Die drei fanden den Tod. Doch nur die Gebeine des Vaters wurden bisher in einem Massengrab gefunden und identifiziert.

Wir laden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen von den Bildredaktionen herzlich zu unserer Mahnwache mit Srebrenica-Überlebenden ein:

am Montag, den 16. Juni 2008,

von 9,00 Uhr an

vor dem Landgericht in Den Haag

Rechtbank`s – Gravenhage

Paleis van Justitie

Prins Clauslaan 60

2595 AJ`s –Gravenhage/Niederlande