18.01.2022

Einladung zu Mahnwachen in Berlin (20.1.)

Vierter Jahrestag der Invasion: „Frieden für Afrin – Türkei und Iran raus aus Syrien!

Zum vierten Jahrestag des türkischen Angriffs auf die nordsyrische kurdische Region Afrin protestiert die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor den Botschaftsgebäuden der beiden Länder, die die Invasion durch aktive Zurückhaltung ermöglicht haben. Zu diesen beiden Menschenrechtsaktionen laden wir Sie herzlich ein:

Am Donnerstag, den 20. Januar 2022,

von 10:30 Uhr bis 11:15 Uhr

vor der Russischen Botschaft, Unter den Linden 63-65,

und anschließend

von 11:30 Uhr bis 12:30 Uhr

vor der Botschaft der USA, Pariser Platz 2,

in Berlin

Die GfbV fordert die Regierungen Russlands und der USA dazu auf, für ein Ende der Okkupation Afrins und der andauernden Gewalt des türkischen Militärs und seiner islamistischen Söldner gegen die einheimische Bevölkerung zu sorgen. „Am 20. Januar 2018 öffnete Russland den Luftraum über Afrin für die türkische Luftwaffe. Mit Duldung der USA begann das NATO-Mitglied Türkei seine völkerrechtswidrige Invasion“, erinnert Dr. Kamal Sido, Nahostexperte der GfbV. „Die Aggressoren terrorisieren die lokale Bevölkerung bis heute.“

Die beiden Großmächte Russland und die USA tragen ihren Kampf um die Vorherrschaft in Syrien seit 2011 auf Kosten der Zivilbevölkerung aus. Die Menschen in Syrien, insbesondere die gebeutelten kurdischen, christlichen, yezidischen und drusischen Minderheiten, sind des Krieges müde. Während die sunnitisch-islamistische Türkei sunnitische Söldnerheere unterstützt, stärkt der schiitische Iran den Diktator Assad sowie schiitisch-islamistische Milizen. Die militärische Präsenz dieser beiden Staaten erschwert eine politische Lösung und den lang ersehnten demokratischen Wandel. Vom Streit um die politische, wirtschaftliche und militärische Hegemonie zwischen Russland und den USA profitieren vor allem die Machthaber in der Türkei und im Iran, deren islamistische Milizen den Bürgerkrieg in die Länge ziehen. 

Bis Januar 2018 hielten sich die kurdischen Kräfte Afrins konsequent an eine säkulare politische Agenda. Trotz vieler Probleme konnten kurdische Muslime, Yeziden, Aleviten und Christen dort friedlich zusammenleben. Wegen der türkischen Invasion mussten die wenigen Christen fliehen. Nun ist die Türkei dabei, die kurdische Identität dort gänzlich zu zerstören.