28.07.2011

Einladung zum Pressegespräch: Droht dem Irak ein neuer Krieg?

Yezidische und muslimische Kurden, Turkmenen, Mandäer und Assyrer-Chaldäer sorgen sich um Sicherheit nach Abzug der US-Truppen

© GfbV

Droht dem Irak ein neuer Krieg? Die Angehörigen der kleineren Volksgruppen und Religionsgemeinschaften aber auch Kurden im arabisch dominierten Teil des Irak sorgen sich um ihre Sicherheit. Repräsentanten der Yeziden, Turkmenen, yezidischen und muslimischen Kurden, Mandäer und christlichen Assyrer-Chaldäer informieren am kommenden Dienstag über ihre Ängste, Hoffnungen und Erwartungen ihrer Volksgruppen nach Abzug der US-Truppen aus ihrem Land Ende 2011.

Wir laden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen herzlich ein zu unserem Pressegespräch

am Dienstag, den 2. August 2011, um 10 Uhr

im InterCityHotel Hannover, Rosenstraße 1

mit der Yezidin Nadya Maran,

dem turkmenischen Politiker Karkhi Najmadin Nuraldin,

dem Mandäer Sattar Jabar Rahman,

dem assyrisch-chaldäisch-aramäischen Christen Kamel Zozo und der Kurdin Nazdar A. Mahmud (Frauenverband "Vejin", Arbill).

Zwar haben die US-Truppen Bombenanschläge, Morde und Verschleppungen im zentralen und südlichen Irak oft nicht verhindern können. Doch waren sie trotz allem ein wichtiger Garant für Stabilität in der Region. Besonders den nichtislamischen Religionsgemeinschaften der Christen, Mandäer und Yeziden, die starkem Vertreibungsterror radikalislamischer Gruppen ausgesetzt sind, hatten die amerikanischen Streitkräfte Schutz und in vielen Fällen auch Arbeit und Lohn gebracht.

Die kleineren Volksgruppen des Irak erwarten nach dem Abzug der US-Soldaten von den 2003 neu aufgestellten irakischen Streitkräften kaum Beistand. Die Truppen unter dem Befehl Bagdads bestehen heute noch zu 90 Prozent aus Angehörigen der Armee Saddam Husseins. Sie hat die Bevölkerung Irakisch-Kurdistans und Oppositionelle aller Volksgruppen jahrzehntelang verfolgt und unter Einsatz von Giftgas gegen sie Krieg geführt.

Relativ sicher ist es für Angehörige kleinerer Volksgruppen heute nur im autonomen Bundesstaat Irakisch-Kurdistan. Dort genießen sie Glaubensfreiheit, kulturelle und sprachliche Rechte, haben eigene Medien und Schulen. Grenzgebiete von Irakisch-Kurdistan wurden allerdings in den vergangenen Tagen von iranischer Artillerie beschossen. Auch die türkische Luftwaffe bombardierte kurdische Siedlungen im Dreiländereck.