29.05.2009

EINLADUNG zum Pressegespräch am 29.5.2009

Urwaldschule für Schutz des Regenwaldes

Die beiden Ashaninka-Indianer Benki Piyãko und Moisés Piyãko aus dem brasilianisch-peruanischen Grenzgebiet, Foto: GfbV-Archiv

Die beiden Ashaninka-Indianer Benki Piyãko und Moisés Piyãko aus dem Nordwesten Brasiliens wollen die Bundesregierung um Unterstützung ihrer Urwaldschule "Yoreka Atame" bitten. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat die beiden Ureinwohner deshalb nach Berlin eingeladen und für sie Gesprächstermine mit dem Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Günter Nooke, Vertretern des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung vereinbart. Die Schule ist ein Modellprojekt für das Erlernen einer schonenden Nutzung des Regenwaldes und damit ein Beitrag zur Rettung des einzigartigen Ökosystems.

 

Wir laden Sie sehr herzlich ein zu einem Pressegespräch mit

Benki Piyãko und Moisés Piyãko

am Freitag, 29. Mai 2009, um 10.00 Uhr

im Hotel Albrechtshof, Albrechtstraße 8, 10117 Berlin.

 

Die GfbV wird bei dieser Gelegenheit ihr neues Memorandum über die dramatische Situation der vom Untergang bedrohten kleinen indianischen Völker in freiwilliger Isolation vorstellen.

 

Die Ashaninka haben ihr Ausbildungszentrum für Erziehung, Kultur und Umwelt in der Ortschaft Marechal Taumaturgo im brasilianischen Bundesstaat Acre errichtet. Dort sollen nicht-indigene landlose Neusiedler, die sich im Gebiet der Ureinwohner niedergelassen haben und mit ihrer Wirtschaftsweise häufig irreparable Umweltschäden verursachen, den Reichtum des Regenwaldes erkennen lernen und sich in traditionellen Methoden zu seiner nachhaltigen Nutzung schulen lassen.

 

Der Amazonasregenwald entlang der brasilianisch-peruanischen Grenze, in dem die noch rund 60.000 Ashaninka leben, ist in akuter Gefahr. Besonders auf peruanischer Seite dringen nicht nur illegale Holzfäller immer tiefer in noch unberührte Regionen vor. Dort dürfen auch Öl- und Gaskonzerne in Schutzgebieten nach den begehrten Rohstoffen suchen. Sie legen Straßen an, erste Ortschaften werden errichtet und Neusiedler zerstören den Rest des Urwalds.

 

Besonders dramatisch ist die Situation für kleine indigene Gruppen, die sich für ein Leben in freiwilliger Isolation entschieden haben. Erst 2008 gingen Fotos von Indianern, die mit Pfeil und Bogen auf einen Hubschrauber zielten, um die Welt. Ihre Gemeinschaften werden verdrängt. Einige flüchten nach Brasilien. Die Ashaninka versuchen, ihre "unsichtbaren Nachbarn" vor ungewolltem Kontakt mit der Außenwelt zu schützen.

 

ACHTUNG Bildredaktionen: Die beiden Ashaninka-Indianer kommen aus der mit ihrer Tradition noch eng verbundenen Gemeinschaft Apiwtxa am Amonia-Fluss im brasilianischen Bundesstaat Acre. Sie tragen traditionelle Kleidung, Schmuck und Gesichtsbemalung.