23.05.2006

Die SAVE DARFUR Koalition

Die Gesellschaft für bedrohte Völker ist Teil der internationalen "SAVE DARFUR Koalition", an der sich über

100 Organisationen beteiligen.

Hauptziel der Koalition ist es, in der internationalen Öffentlichkeit mehr Aufmerksamkeit für die Darfur-Krise zu schaffen und mit vereinten Kräften gegen sie vorzugehen.

Die Koalition wurde am 14. Juli 2004 auf einer Darfur-Krisenkonferenz in New York gegründet, die vom US Holocaust Memorial Museum und dem American Jewish World Service organisiert worden war und bei der u.a. Friedens-Nobelpreisträger Elie Wiesel die Welt appellierte, gegenüber der Darfur-Krise nicht länger gleichgültig zu bleiben.

Koalitions-Statement (2004)

Religiöse, humanitäre Hilfs- und Menschenrechts-Organisationen vereinen ihre Kräfte, um auf die massive Krise in Darfur/Sudan zu reagieren.

Die Krisensituation in der sudanesischen Westprovinz Darfur stellt die Welt vor die drängendste Herausforderung seit dem Völkermord von Ruanda im Jahr 1994. Arabische Milizen, die unter dem Namen Janjaweed bekannt sind und von der sudanesischen Regierung unterstützt werden, versuchen auf systematische Art und Weise, bäuerliche afrikanische Siedlungen zu zerstören und ihre Bewohner zu vertreiben.

Ganze Dörfer wurden dem Erdboden gleich gemacht; Frauen und Mädchen werden systematisch vergewaltigt und gebrandmarkt, Männer und Jungen ermordet, Wasser- und Nahrungsquellen vorsätzlich zerstört. Die Regierung unterstützt die Janjaweed durch Luft-Bombardments mit Sprengstoffen, Tonnen von Nägeln, Fahrzeuggestellen und Flugzeugwrackteilen, um Menschen und Eigentum zu zerschmettern. Zehntausende sind gestorben. Weit über eine Million Menschen wurden aus ihren Wohngegenden vertrieben, und erst in den letzten paar Wochen haben humanitäre Hilfsorganisationen beschränkt Zugang zu Teilen des betroffenen Gebietes bekommen.

Mukesh Kapila, der vormalige UN-Koordinator für humanitäre Hilfe im Sudan, sagte am 19. März 04, dass die Gewalt in Darfur "mehr ist als ein Konflikt: Das ist ein organisierter Versuch, eine ganze Volksgruppe auszulöschen." Das U.S. Holocaust Memorial Museum ist erstmals in seiner Geschichte mit einen Völkermord-Alarm an die Öffentlichkeit gegangen. Und John Prendergast von der "International Crisis Group" warnt: "Der Höhepunkt der Krise ist noch lange nicht erreicht."

Die United States Agency for International Development (USAID) schätzt dass in den nächsten Monaten mehr als 350,000 Menschen sterben könnten. Unabhängige Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen prognostizieren noch höhere Todeszahlen. Wenn keine Hilfe kommt bzw. den Helfern der Zugang verweigert wird, könnten bis zu einer Million Menschen umkommen.

Menschenleben sind bedroht - in dramatischem Ausmaß.