04.07.2012

Die Gesellschaft für bedrohte Völker appelliert an die Innenminister: Schluss mit den Abschiebungen von hier geborenen oder aufgewachsenen Flüchtlingskindern!

„So wenige Geburten wie noch nie in Deutschland!“

Um 15.000 sank die Zahl der in Deutschland geborenen Kinder im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr. Eine verhängnisvolle Entwicklung – nach Ansicht vieler Unternehmer und Ökonomen – wird von Jahr zu Jahr dramatischer. „Deutschland stirbt aus“ titelten erste Blätter. Gleichzeitig droht nach Schätzung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) etwa 60.000 Menschen, darunter rund 15.000 heute ganz überwiegend deutschsprachigen Kindern mit Flüchtlingshintergrund, die Abschiebung.

Die Gesellschaft für bedrohte Völker wendet sich heute mit einem Schreiben an die Innenminister von Bund und Ländern: „Es ist politischer Irrsinn, wenn sich ganze Behörden in allen Bundesländern nur damit beschäftigen müssen, Flüchtlingsfamilien zu schikanieren, unentwegt zu kontrollieren, Arbeits- und Ausbildungsverbote über Jahre und Jahrzehnte zu erteilen, Bagatellvergehen wie das Verlassen eines Landkreises zum Verbrechen zu erklären und schließlich Tausende von Flüchtlingskindern mit ihren Eltern aus dem Lande zu jagen. Diese 15.000 Kinder, die meist die Sprache ihrer Eltern nicht mehr beherrschen, werden im Ungewissen landen, in Armut und Heimatlosigkeit.“

Diese Flüchtlinge gehören meist Minderheitengruppen an, sind als Roma und Aschkali aus dem Kosovo, Kurden, Bahá‘í, Yeziden, christliche Assyrer, Chaldäer-Aramäer und Armenier, Aleviten oder Mandäer aus dem Nahen Osten oder Tschetschenen aus ihrer Heimat geflüchtet.

Für ihre Integration haben in Deutschland Lehrer, Sozialarbeiter, Geistliche, christliche Gemeinden, Flüchtlingsräte, Menschenrechtler und viele andere Bürger gekämpft, sich engagiert und haben für ihre Eingliederung unendlich viel materiell und ideell geleistet. Unnachsichtig verschleudern viele deutsche Minister, Senatoren und Abgeordnete dieses eingesetzte Kapital.

Diese Politik gegen die Flüchtlinge ist unverantwortlich, unsinnig und unmenschlich.

Unterstützen Sie endlich die Integration dieser Flüchtlinge, allein die Einbürgerung dieser 15.000 Kinder würde den von Ihnen beklagten Geburtenrückgang von 2010 zu 2011 ausgleichen.