31.10.2006

Die Folgen des Klimawandels für die Bewohner der Arktis

Kurzinfozur GfbV-Weihnachtsaktion 2006

Foto: W. Blümel

Die Winter in der Arktis sind kürzer und wärmer geworden, Gletscher schmelzen, Eisbären verhungern und bestimmte Pflanzenarten wachsen nicht mehr. Sichere und vertraute Wege über das Eis sind heute gefährlich geworden. So ist es bereits zu Todesfällen gekommen, als Inuit beim Jagen und Fischen durch zu dünn gewordenes Eis eingebrochen sind. In Alaska reißt die Wirkung des Klimawandels den Bewohnern des Dorfes Shishmaref an einer Steilküste buchstäblich den Boden unter den Füßen weg. Sie sehen sich gezwungen, ihren seit vielen Generationen bewohnten Ort zu verlassen. Durch die steigenden Temperaturen kommt es zu Seestürmen und Küstenerosion. Allein in Alaska sind 184 weitere Gemeinden der Gefahr von Erosion und Überflutung ausgesetzt.{bild1}

Den Klimawandel eindämmen können nur die Industrieländer als seine Hauptverursacher. Doch statt den Ureinwohnern der Arktis Hilfe bei der Bewältigung der Klimaschäden anzubieten, die indigenen Völker

mehr in die internationale Klimapolitik einzubinden und den Klimawandel mit einer verantwortungs-vollen Energiepolitik einzudämmen, setzen die Unternehmen und Regierungen ihren Kurs unbeeindruckt fort. Sie schielen bereits nach den wirtschaftlichen Perspektiven, die eine eisfreie Arktis bieten würde, und versuchen, sich die Rechte an der Ausbeutung weiterer Ressourcen unter dem nun schmelzenden Eis zu sichern.

{bild2}Deutsche Konzerne wie E.ON/Ruhrgas und Wintershall fördern über die Köpfe der indigenen Bewohner hinweg Öl und Gas, ohne internationale Standards einzuhalten, wie z.B. auf der Jamal-Halbinsel im Norden Russlands. Dort kämpfen 80.000 Rentiernomaden um ihr Überleben. Durch die rücksichtslose Öl- und Gasförderung wird die Umwelt zerstört und verseucht, die Gesundheit der Indigenen geschädigt und - am anderen Ende der Pipeline - der Klimawandel weiter vorangetrieben.