23.04.2010

Deutschland muss mehr Irak-Flüchtlinge aufnehmen!

Der Terror gegen Christen dauert an:


MENSCHENRECHTSAKTION am Dienstag, den 27. April 2010, von 18:00 Uhr an, vor dem Grenzdurchgangslager, Heimkehrerstraße 18 in 37133 Friedland

 

Sehr geehrte Frau Özkan,

 

recht herzlich begrüßt die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) Ihre Ernennung zur Ministerin für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration im Bundesland Niedersachsen.

 

Wie Sie sicherlich bereits informiert wurden, werden die letzten 180 der rund 2500 Kontingent-Flüchtlinge aus dem Irak voraussichtlich am 27. April im Grenzdurchgangslager Friedland eintreffen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), die in der benachbarten südniedersächsischen Universitätsstadt Göttingen ansässig ist, wird die Neuankömmlinge begrüßen. Sehr herzlich laden wir Sie dazu ein, die Flüchtlinge mit uns gemeinsam zu empfangen.

 

Nach jahrelanger Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit unserer internationalen Menschenrechtsorganisation und schließlich auch der Kirchen für die vor dem Terror islamistischer Extremisten aus dem Irak flüchtenden Christen, Mandäer und Yeziden hatten die EU-Innenminister im November 2008 endlich beschlossen, insgesamt 10.000 besonders bedürftige Irak-Flüchtlinge aufzunehmen. Deutschland öffnete sich für ein Kontingent von 2.500 Schutzsuchenden, der Großteil von ihnen gehört verfolgten und diskriminierten religiösen Minderheiten wie Christen, Mandäer und Yeziden an. Aber auch medizinisch Hilfsbedürftige und allein erziehende Mütter mit ihren Kindern fanden hier Asyl. Alle Institutionen in Deutschland, die bei der Aufnahme und Integration dieser Flüchtlinge mitgewirkt haben, sind mit dem Verlauf höchst zufrieden.

 

Im Irak gibt es mittlerweile 2,7 Mio. Binnenflüchtlinge. 2,5 Mio. Menschen suchten außerhalb, meist in den Nachbarländern, Schutz. Da erscheint die Zahl von 2.500 Kontingentflüchtlingen in Deutschland wie ein "Tropfen auf dem heißen Stein". Die GfbV fordert schon seit Jahren, dass Deutschland mindestens 50.000 Glaubensflüchtlingen aus dem Irak, besonders Angehörigen der christlichen, mandäischen und yezidischen Gemeinschaft, Zuflucht gewährt. Im Süd- und Zentralirak werden diese Menschen bedroht, verfolgt und gefoltert, und auch die prekäre Lage in den Flüchtlingslagern in Syrien, und Jordanien bietet kaum Perspektiven für ein Leben in Würde und Unversehrt-heit. Dort werden die Flüchtlinge häufig auch nur kurze Zeit geduldet. Bitte unterstützen Sie unseren Appell, kommen Sie nach Friedland!

 

Mit freundlichen Grüßen

gez. Tilman Zülch, Bundesvorsitzender

 

PS. Wir erlauben uns, dieses Einladungsschreiben auch an die Medien in Niedersachsen weiterzugeben.

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