Chronik der Gewalt gegen Assyro-Chaldäer im Irak

 

2003

10.4.2003 Der assyro-chaldä-ische Chemie-Ingenieur Hazim Petrus Damman wird in Kirkuk bei einer Razzia getötet.

Mai 2003 In Basra werden zwei Ladenbesitzer, die Getränke mit Alkohol verkauft haben, erschossen.

11.7.2003 Mohannad Abdel-Saheb Al-Malawi wird in Bagdad erschossen, weil er sich geweigert hat, seine Schwester für eine Vergewaltigung und erzwungene Ehe auszuliefern.

19.7.2003 Das 16-jährige assyrisch-chaldäische Mädchen Hilda Zuhair Istifan wird vor dem Haus ihrer Eltern im Muthana-Viertel in Mosul entführt. Zum Täterkreis gehörten Muhamad Thiya Al-din Jasim, ein Cousin von Saddam Hussein, und der Sohn eines hochrangigen Mitglieds von Saddams Armee.

11.8.2003 In Baqoba außerhalb von Bagdad werden zwei Brüder, Yahya und Ihasan Berdan, in ihrem Juweliergeschäft erschossen. Der Mord gleicht einer Hinrichtung: Auf Ihasan, der sofort seinen Verletzungen erliegt, wird 14 Mal geschossen, auf Yahya neunmal. Yahya stirbt fünf Tage später im Krankenhaus. Die Brüder gehörten der mandäischen Glaubensgemeinschaft an.

19.8.2003 Der assyrisch-chaldäische Christ Nadan Yonadam aus Modesto wird in Tikrit ermordet, während er für die US-Armee als Übersetzer arbeitet.

4.11.2003 Der assyrisch-chaldäische Richter Ismail Yousif Sadeq wird vor seinem Haus in Mosul erschossen. Er sollte zum vorsitzenden Richter der Stadt Mosul ernannt werden.

11.11.2003 In zwei christlichen Schulen in Bagdad und Mosul werden Sprengsätze gefunden. In der St. Thomas Schule in Mosul besteht die Bombe aus Handgranaten. Die Schule wird von 450 christlichen und 50 muslimischen Schülern besucht. In einem anonymen Schreiben war damit gedroht worden, dass sie getötet werden, falls die christlichen Schüler nicht zum Islam konvertieren.

18.11.2003 Der Repräsentant der Assyrischen Demokratischen Bewegung, Sargon Nano, wird in Basra entführt und erschossen.

2004

1.1.2004 Am 1.1.2004 werden in Falluja/Ramadi vier Frauen ermordet und fünf andere verletzt. Die armenischen und assyrisch-chaldäischen Christinnen arbeiteten in der Wäscherei der US-Militärbasis in Habbaniyah.

21.1.2004 Fünf christliche Mädchen werden in der Nähe von Falluja ermordet.

25.1.2004 Der Assyro-Chaldäer Dr. Sarmad Samee wird in Basra erschossen.

22.3.2004 Das schon betagtere assyrisch-chaldäische Ehepaar Ameejon Barama und seine Frau Jewded werden in ihrem Haus in Dora bei Bagdad ermordet.

26.3.2004 Leutnant Romeo Esha David, Mitglied der Assyrischen Demokratischen Bewegung, wird in Kirkuk zu Hause ermordet.

März 2004 Der fünfjährige Aziz Raad Azzo und seine 14-jährige Schwester Raneen werden zu Hause, kurz bevor sie in die Kirche gehen, von vier Männern erschossen. Zuvor hatten ihre Eltern einen Drohbrief erhalten, in dem sie als Feinde Gottes und des Islam bezeichnet wurden. Außerdem waren sie gewarnt worden, weiterhin Getränke mit Alkohol zu verkaufen. Der Drohbrief war mit "Harakat Ansar al-Islam", Partisanen der Islamischen Bewegung unterzeichnet.

4.6.2004 Die Leiche des jungen christlichen Ladenbesitzers Saher Faraj Mirkhai wird aufgefunden. Er war zwei Tage zuvor verschleppt und ermordet worden, weil seine Familie die Lösegeldforderung von 100 000 US$ nicht aufbringen konnte.

23.6.2004 Auf dem Weg von der Arbeit nach Hause werden die beiden assyrisch-chaldäischen Schwestern Janet und Shatha Sadah Odisho (38, 25) in ihrem Auto in Basra erschossen. Die Schwestern hatten für die amerikanische Firma Bechtel gearbeitet.

11.7.2004 Unbekannte dringen in das Haus von assyrisch-chaldäischen Christen ein und erschießen Raneed Raad (16) und ihre Schwester Raphid (6). Die assyrisch-chaldäische Familie war zuvor bereits bedroht worden.

August 2004 Nach den Anschlägen auf christliche Kirchen am 1.8.2004 verlassen innerhalb von zwei Wochen ca. 40 000 irakische Christen den Irak. Trotzdem pilgern an dem Wochenende des 15.8.2004 zahlreiche irakische Christen und auch Muslime an den traditionellen Marienwallfahrtsort Komane im nördlichen Irak.

31.8.2004 Drei junge assyrisch-chaldäische Frauen werden in dem assyrisch-chaldäischen Dorf Bartella bei Mosul auf dem Heimweg vom Krankenhaus, in dem sie arbeiteten, ermordet: (1) Tara Majeed Betros Al-Hadaya, (2) Taghrid Abdul-Massih Ishaq Betros und (3) ihre Schwester Hala Abdul-Massih Ishaq Betros. Eine weitere assyrisch-chaldäische Frau, ‘Amera Nouh Sha’ana, und der assyrisch-chaldäische Fahrer Naji Betros Ishaq wurden bei dem Angriff verletzt.

2.9.2004 Im christlichen Stadtteil al-Mayasa in Mosul werden Khaled Boulos (32) und sein Bruder Hani Boulos (28) auf offener Straße erschossen. Die Brüder waren bekannt für ihre Unterstützung der assyrisch-chaldäischen Bevölkerung.

10.9.2004 Die christliche Schule Baghdeda, östlich von Mosul, wird mit Mörsern angegriffen. Der 13-jährige Marc Lewis Shino wurde getötet. Seine Mutter und sein Bruder wurden verletzt.

23.9.2004 Sanaa Thoma wird in seinem Auto ermordet. Er war der Vize-Direktor der North Oil Company, einer staatlichen Öl-Firma.

26./27.9.2004 In der Nacht vom 26. auf den 27.9.2004 werden in Bagdad bei einem Angriff auf einen Bus 14 Menschen ermordet, zehn von ihnen sind assyro-chaldäische Christen. Sechs Personen werden verletzt. Die Namen von neun der zehn in Bagdad getöteten christlichen Männer, die in einem Club als Kellner gearbeitet haben, in dem auch Alkohol ausgeschenkt wurde, lauten: 1. Amer Nissan (36), 2. Adel Nissan (32), 3. Amanuel Nissan (59), 4. Bassam Elias (22), 5. Rasem Elias (20), 6. Amer Koshaba (39) , 7. Amer Shaba 8. Maradona Amanuel (20) und 9. Naeem Gewargis (20).

5.10.2004 Die Leiche des entführten 15-Jährigen Fadi aus der christlichen Familie ‘Aaid Khidir Shamoon wird bei Ba’asheeqa und Bahzani im Nordirak in der Nähe von Mosul entdeckt. Der Körper des 15-Jährigen wurde verstümmelt, geköpft und verbrannt.

14.10.2004 Ein kleines assyro-chaldäisches Mädchen wird am 14.10.2004 tot in Bagdad aufgefunden. Das Mädchen war zuvor verschleppt worden; die Eltern konnten das Lösegeld nicht aufbringen.

21.10.2004 Layla Elias Kakka Essa, eine Assyro-Chaldäerin, die als Übersetzerin in Bagdad in Dora gearbeitet hatte, wird auf dem Weg von der Arbeit nach Hause erschossen. Die 30 Jahre alte Frau hinterlässt zwei kleine Kinder.

25.10.2004 Die assyrisch-chaldäische Christin Nasrin Shaba Murad wird in ihrer Wohnung in dem Viertel des 17. Juli in Mosul von vier unbekannten Männern erschossen. Die 42 Jahre alte Hausfrau war Mutter von drei Kindern.

30.10.2004 Der Assyro-Chaldäer Ma’an Yousouf wird am Nachmittag von drei Männern in seinem Elektrowarenhandel in Mosul erschossen.

November 2004 Von 200 entführten Christen werden mindestens 60 ermordet, gibt William Warda, der Leiter einer christlichen irakischen Gemeinde, an.

4.11.2004 Dr. Nadia Hanna Morquos wird in der Nähe von Falluja bei der Rückkehr aus Syrien ermordet. Ihr Mann und ihr Sohn werden bei dem Anschlag auf das Auto verletzt.

30.11.2004 Sabih Mousa Abada (55) wird von einer explodierenden Autobombe in Salah al-Din getötet. Der Vater von acht Kindern arbeitete als Fahrer bei der Raffinerie von Baiji.

8.12.2004 Dr. Ra’aad Augustine Qoryaqos, ein angesehener Assyro-Chaldäer aus Bartella und Professor für Medizin an der al-Anbar Universität, wird in Ramadi von drei Terroristen ermordet, die in die Klinik stürmten.

2005

17.1.2005 Basile Georges Casmoussa, der Erzbischof der syrisch-katholischen Kirche, wird im nordirakischen Mosul verschleppt.

Februar 2005 Eine christliche Krankenschwester wird von ihren Entführern enthauptet.

18.3.2005 Die islamistische Gruppierung Ansar Al-Sunna meldet auf ihrer Internetseite die Tötung eines christlichen Generals der irakischen Armee.

23.3.2005 Der Verkäufer Karim Elia Abouna wird in seinem Laden von einer fünfköpfigen bewaffneten Gruppe in Dora in Bagdad erschossen.

24.3.2005 Die Studentin Zahra Ashour sowie ein weiterer, ihr zu Hilfe kommender Student werden bei einem Angriff von vermummten Personen in Basra erschlagen bzw. erschossen. Weitere 20 Studentinnen, die kein Kopftuch trugen, werden geschlagen sowie zur Befragung mitgenommen und erst in der Nacht wieder freigelassen. Geld, Schmuck und Mobiltelefone werden gestohlen, der Kassettenrecorder, mit dem Musik gehört wurde, wird zerstört.

4.8.2005 Der Medizinprofessor Dr. Noel Patros wird in Mosul von Unbekannten verschleppt und am Tag darauf ermordet.

5.8.2005 Die assyrisch-chaldäische Studentin Anita Tyadors wird in Mosul ermordet.

21.11.2005 Eine Gruppe bewaffneter Männer stürmt ein Haus in einem Wohnviertel und tötet vier christliche Frauen.

2.12.2005 Der Polizist Sarmad Behnam Ibrahim (31) wird während seines Dienstes von Unbekannten erschossen.

2006

1.1.2006 Das Mitglied der Assyrischen Demokratischen Bewegung Ayad Loqa Lazar (44) wird in Dora in Bagdad am frühen Morgen von Unbekannten ermordet.

7.3.2006 Sinan Abd al-Jabbar wird tot in Mosul aufgefunden. Er war Tage zuvor entführt worden. Er wurde ermordet, weil seine Familie die geforderten 50 000 US $ Lösegeld nicht bezahlen konnte.

6.4.2006 Wasan Matti wird durch Schüsse von einer islamistischen Terrororganisation auf dem Rückweg von einem Arzt ermordet. Sie war im sechsten Monat schwanger.

25.5.2006 Der assyro-chaldäische Polizeikapitän Salam Mnati Yousif wird von Terroristen erschossen, während er mit seiner Frau in Kirkuk einkauft. Yousif war Mitglied des Assyrian Democratic Movement (ADM) und ein aktives Mitglied der Assyro-Chaldäischen Gemeinschaft. Er hinterlässt eine Frau und sechs Kinder.

Juni 2006 Die 33-jährige Rahima Elias Isha’ya wird in ihrem Geschäft in Mosul von Unbekannten ermordet. Sie unterhielt ein Geschäft mit Parfums und Make-Up-Artikeln.

16.6.2006 Linda Edmon und ihre Familie werden mit Todes-drohungen dazu gezwungen, ihr Zuhause in Basra zu verlassen. Sie war ein Mitglied des Chores in der Himmelfahrtskirche in Mosul.

August 2006 Bassam Shimun Hakim (33) wird vor seinem Schnapsladen in Bagdad verschleppt. Im Anschluss daran wird eine Lösegeldsumme von insgesamt 40 000 US $ bezahlt. Dennoch wird zwei Tage später seine Leiche in einer Straße in Bagdad gefunden.

17.8.2006 Ghassan E. Rofa Haido (38) wird inmitten einer Menschenmenge ermordet.

30.09.2006 30 christliche Familien in Mosul werden über ihre Mobiltelefone mit dem Tode bedroht, sollten sie den Irak nicht innerhalb der nächsten 72 Stunden verlassen.

11.10.2006 Der syrisch-orthodoxe Pfarrer Paulos Iskandar von der Mar-Afram-Kirche wird in Mosul enthauptet. Er war 48 Stunden vorher von Unbekannten entführt worden. Die Entführer hatten die Forderung gestellt, dass sich die Kirche von den Äußerungen Papst Benedikts in Deutschland distanzieren solle. Dieser Forderung kamen die Angehörigen des Priesters nach. Es gelang ihnen auch, das geforderte Lösegeld zu sammeln. Trotzdem wurde Pfr. Paulos enthauptet, Arme und Beine wurden ihm abgeschnitten. Am gleichen Tag wird der mandäische Priester Raad Saleh Opfer eines gezielten Attentats in Bagdad. Er wird tot in seinem Laden aufgefunden.

11.10.2006 Dr. Joseph Fraidon Potros (56) wird aus seinem Büro im Baquba General-Krankenhaus entführt und kurze Zeit später ermordet.

21.10.2006 Gegen sechs Uhr früh wird in Bakuba, Provinz Diala, der 14-jährige Junge Iyad Yanhar enthauptet. Wie ein Augenzeuge, der von seinem Versteck aus das Geschehen beobachtete, berichtete, verlangten maskierte Männer von dem Jungen den Ausweis und schrieen "Allah-u- Akbar" (Allah ist groß) du bist ein Christ, ein Ungläubiger!" der Junge schaffte es gerade zu erwidern, er sei zwar Christ, aber ungläubig sei er nicht, bevor er von den Angreifern getötet wurde.

Oktober 2006 Fünf christliche Mädchen, die vor einer Passausgabestelle warten, werden vor den Augen von Polizisten verschleppt. Die Polizisten tun nichts, um den Mädchen zu helfen. Es wird über mehr und mehr Fälle von Vergewaltigung von assyro-chaldäischen Mädchen und Frauen berichtet. Darüber hinaus wird berichtet, dass 13 christliche Frauen entführt und ermordet wurden, weil sie keinen Schleier bzw. Kopftuch trugen.

29.10.2006 In Mosul wird der 22-jährige Assyro-Chaldäer Ziyad Abdallah Ajaj frühmorgens auf seinem Weg zu Arbeit von bewaffneten Terroristen hingerichtet.

29.10.2006 Der Student für Landwirtschaft Marvin Emmanuel Khazmi (22) wird verschleppt. Seine Leiche wird am Tag darauf bei der Leichenhalle mit einer Kugel im Kopf aufgefunden.

26.11.- 30.11.2006 Der 69-jährige Elder Munthir, ein ranghoher Leiter der presbyterianischen Kirche in Mosul, wird im Anschluss an einen von ihm geleiteten Gottesdienst in der nationalen evangelisch-presbyteria-nischen Kirche entführt. Vier Tage später wird seine Leiche gefunden. Er wurde durch einen Kopfschuss ermordet.

4.12.2006 In Mosul wird der Priester Mundhir al-Dayr der Protestantischen Kirche Mosul tot aufgefunden. Er war Ende November verschleppt worden. Die Entführer hatten eine Million US $ Lösegeld gefordert, andernfalls würden sie "alle Christen töten und bei al-Dayr beginnen".

27.12.2006 Fünf Christen, die Weihnachtsbäume verkaufen, werden in Bagdad im Stadtteil al Karada, entführt. Einige Tage später werden drei der Verschleppten tot aufgefunden.

2007

16.1.2007 In Baghdida (Provinz Mosul) werden Sargon Sabah Yakob Khamro (26) und seine Frau überfallen. Herr Khamro war auf der Stelle tot, seine Frau erlitt schwere Verletzungen. Am gleichen Tag wurde in Bagdad ein Christ, Malik Mansur Bahnam Hanna, tot aufgefunden. Er war drei Tage vorher entführt worden.

19.1.2007 Der 45-jährige Wirda Siliwa aus dem Dorf Kori Kavan (Provinz Dohuk) wird in seinem PKW im Bagdader Stadtviertel al-Schaab tot aufgefunden. Der ermordete Christ arbeitete als Kurier und transportierte eine christliche Zeitung aus Bagdad nach Mosul.

5.2.2007 Der Bruder der Politikerin Sophia Bakos, Abd al-Khalid Bakos Mussa Qaryo, wird trotz Zahlung einer Lösegeldsumme ermordet, nachdem er zuvor verschleppt worden war.

26.3.2007 Zwei Schwestern, beides chaldäisch-assyrische Nonnen, werden in Kirkuk erstochen. Die Polizei teilte mit, Unbekannte seien in das Haus der Nonnen in der Nähe der Kathedrale der Jungfrau einge-drungen und hätten die 85-jährige Fawzeiyah Naoum und ihre 79 Jahre alte Schwester Margret mit mehreren Messerstichen ermordet. Entwendet wurde nichts.

Mai 2007 Eine islamistische Gruppe im Irak äußert eine Fatwa und fordert die im Irak lebenden Christen auf, entweder innerhalb von 24 Stunden zum Islam zu konvertieren oder dem Tod ins Auge zu sehen. Zur gleichen Zeit werden Muslime durch Lautsprecher von Moscheen aufgefordert, Eigentum von Christen zu konfiszieren, um die Bekannt-machung zu bekräftigen. Im An-schluss an die Drohung flieht die Mehrheit der noch im Bezirk Dora in Bagdad lebenden Christen überstürzt.

9.5.2007 Nach Informationen des Telegraph ist aufgrund einer neuen Auswanderungswelle nach Todesdrohungen mit dem Verschwinden der christlichen Glaubensgemeinschaft im Irak zu rechnen. Allein in den letzten 10 Tagen hat der Pfarrer Bashar Warda des St. Peter Major Seminars 70 Familien registriert, die aus seiner Gemeinde geflohen sind.

10.5.2007 Nach Informationen der Arab Daily al-Sharq al-Awsat bedroht in Dora in Bagdad eine bewaffnete irakische Gruppe seit Tagen christliche Familien und zwingt sie unter Todesdrohungen entweder das Land zu verlassen, zum Islam zu konvertieren oder die "jizyah" zu bezahlen.

17.5.2007 Hatim alRazaq, der Imam der a-Nur-Moschee im Stadtviertel Dora in Bagdad hat alle Christen in seinem Stadtviertel vor die Wahl gestellt, monatlich 250 000 Dinar zu zahlen oder zum Islam überzutreten.

19.5.2007 Nazwat P. Hanna, Priester der chaldäischen Kirche Mar Pithion, wird in Bagdad von Unbekannten entführt. Er war auf dem Weg zu seiner Kirche, nachdem er kranke Christen besuchte. Einige Tage später wurde er freigelassen.

22.05 2007 In Bakhdida, Provinz Mosul, wurden 3 Personen von der örtlichen Polizei festgenommen. Sie hätten Drohbriefe verteilt, in denen die nichtmuslimische Bevölkerung aufgefordert wird, zum Islam überzutreten, Schutzgeld zu zahlen oder die Region zu verlassen.

27.05. 2007 In Bagdad im Stadteil al-khalani wurde der 27-jährige Saeb Sabah getötet. Er war auf dem Weg zur Arbeit, als es zu einer Schießerei zwischen den US-Truppen und Terroristen gekommen war.

31. 05. 2007 Radikale Islamisten brachen in ein chaldäisches Kloster "Engel Raphael" in Bagdad ein. Zwei Ordensfrauen lebten noch dort. Die Schwestern erzählten, dass die Terroristen in ihrer Abwesenheit in das Gebäude eingedrungen waren, sämtlichen Besitz geplündert hatten und das Haus für sich beschlagnahmt hielten.

03.06. 2007 Am gestrigen Sonntag wurde der Priester Rageeda Kani (Jahrgang 1972) in Mosul mit drei weiteren Angehörigen der Ruh-al-Qudis- Kirche, Basman Yousif, Basam und Ghassan, im Stadtteil Nur in Mosul von Unbekannten erschossen. Diese hatten gerade die Kirche nach dem Gottesdienst verlassen und waren auf dem Heimweg.

18.06.2007

Im Garten zweier christlicher Famlien aus Alameria wird ein Sprengkörper versteckt und gezündet. Glücklicherweise wurden keine Verletzten gemeldet, jedoch wurden die Familien von den Terroristen nachts zur Sperrzeit aus ihrem Haus vertrieben. Als sie mit Hilfe der Nachbarn am nächsten Tag ihre Habseligkeiten holen wollten, drohte man ihnen, sie alle zu enthaupten und zu verbrennen.

Auch in Hai-Aljameea werden Christen tagtäglich bedroht. Sie bekommen Drohbriefe oder werden per Telefon terrorisiert. Sie sollen ihre Häuser verlassen, andernfalls würden sie getötet werden. Einige christliche Familien flüchten nun, denn selbst deren muslimischen Nachbarn werden unter Druck gesetzt. Ihnen würde selbst der Tod drohen, falls sie Christen helfen würden.

20.06.2007 Bewaffnete Unbekannte entführten gestern Nachmittag zwei junge christliche Männer aus Batanaia, während sie in Mosul ihrer Arbeit nachgingen. Einer der beiden kam nach einer Lösegeldzahlung nach einer Stunde frei. In dem anderen Fall dauern die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien noch an. In den letzten Monaten wurden viele Bewohner aus dem Dorf Batnaia Opfer von Entführungen.

21. 06. 2007 Im Irak sind am Mittwochvormittag acht christliche Studenten und Professoren entführt worden. Das meldete AsiaNews. Mehrere Dutzend Studenten kehrten zu diesem Zeitpunkt aus Mossul zurück, wo sie ihre Prüfungen abgelegt hatten.

Der Bus, in dem sie reisten, wurde plötzlich von mehreren Autos blockiert. Unbekannte Täter lasen eine Liste von Personen vor, die mit ihnen gehen sollten. Als niemand sich meldete, forderten sie die Ausweise. Schließlich nahmen sie drei Professoren und fünf Studenten mit.

Die Polizei habe den Vorfall zwar verfolgt, sei aber nicht eingeschritten, berichtete AsiaNews.

Die Entführten wurden am 22.06.2007 wieder freigelassen, nachdem für jede einzelne Person 20 000 Dollar gezahlt wurden. Die Namen der Entführten: Sayf Sami, Athir Hish, Gharid Sabah, Nasir Bashir, Safyo Albir und Robert Adnan.

27. 06. 2007 Am Mittwoch, 27. Juni 2007, wurden zwei Mitglieder der Patriotischen Union Bethnahrins (Huyodo d`Bethnahrin Athroyo-HBA) in Mosul ermordet. Ihr Auto wurde auf der Straße von den Terroristen gestoppt, sie wurden aus dem Auto gezerrt und an einem unbekannten Ort verschleppt. Kurze Zeit später wurden ihre beiden Leichen entdeckt. Bei den Opfern handelte es ich um Zuher Yusuf Stayfo, geboren 1958 in Karamles/Nineveh Ebene, der Vorsitzende der HBA in Mosul, und um den 21-jährigen Luay Sleyman Numan aus Mosul.

28.06. 2007 Am 28.06.07 wurden die Geschwister Christen Benjamin Rahana Deloo, Janet Rahana Deloo, Juliet Rahana Deloo und Moreen Esho Benjamin aus ihrem Haus im Stadteil Sadiya/Baghdad ohne Angaben von Gründen, entführt und ermordet. Die Leichen blieben 3 Tage auf der Straße liegen.

05. 07.2007 Heute wurde in Baghdida (Niniveh-Ebene) ein Christ, Vater von sechs Kindern zu Grabe getragen. Er wurde Opfer eines heimtückischen Mordes, als er sein Haus in Bagdad verließ.

07. 08. 2007

Bewaffnete haben südlich von Kirkuk einen Kleinbus gestoppt und vier Christen entführt, wie der Geistliche Louis Saka am Freitag mitteilte. Das berichten u.a. die Agenturen AP und asianews. Saka ist Erzbischof der chaldäischen Christen in Kirkuk. Eine 21-jährige Christin sei freigelassen worden, für die Männer verlangten die Entführer aber 40.000 Dollar Lösegeld.

11.07.2007 Vier chaldäische Christen sind frei, die am 4. Juli im Norden von Irak von Terroristen entführt worden waren. Die Freilassung wurde von der chaldäischen Kirche und dem muslimischen Scheich von Kirkuk vermittelt. Die miteinander verwandten Personen befanden sich auf der Flucht aus Bagdad und wollten in das irakische Kurdistan. Morddrohungen hatten sie veranlasst, die Hauptstadt zu verlassen.

 

11.07.2007 Wegen Todesdrohungen hat der anglikanische Vikar von Bagdad, Andrew White, seine Arbeit in der irakischen Hauptstadt aufgegeben. Tageszeitung "Times" zufolge könnten die Drohungen im Zusammenhang mit seiner Menschenrechtsarbeit und dem Einsatz für eine Freilassung von fünf entführten Briten stehen. Der Geistliche habe "sehr ernst zu nehmende" Aufforderungen erhalten, sofort das Land zu verlassen. Man habe Pamphlete verteilt, in denen der 42-jährige Anglikaner als Spion beschimpft wurde.

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(Stand 9.8.2007, Quellenangaben zu den einzelnen Vorfällen finden sich in der detaillierten, ständig aktualisierten Chronik der Gewalt, die bei der GfbV unter Tel. 0551 499 06-11 oder E-Mail info@gfbv.de bestellt werden kann.)