09.07.2009

"Chinesischem Staatsterror gegen Uiguren Einhalt gebieten!" - Exil-Uiguren protestieren mit Menschenrechtlern in Berlin

Einladung zur Menschenrechtsaktion

Mahnwache der GfbV mit Repräsentanten der Uiguren in Berlin 2008.


Unter dem Motto "Dem chinesischen Staatsterror gegen Uiguren Einhalt gebieten!" rufen der Uigurische Weltkongress (München) und die Gesellschaft für bedrohte Völker GfbV (Göttingen/Berlin) zur Demonstration vor der chinesischen Botschaft in Berlin am kommenden Freitag (10.07.) auf.

 

"Wir wollen einen Zeichen setzen gegen die eskalierende Gewalt, die Uiguren nach Ausbruch der blutigen Unruhen am vergangenen Wochenende in Xiniiang/Ostturkestan ausgesetzt sind", teilte die GfbV am Donnerstag mit. Die Menschenrechtsorganisation befürchtet Massaker und Hinrichtungen sowie andere "rigorose Strafmaßnahmen" der chinesischen Behörden gegen friedliche uigurische Demonstranten.

 

"Seit Jahrzehnten leiden die rund zwölf Millionen Uiguren im Nordwesten Chinas unter der gnadenlosen Unterdrückungspolitik Pekings bis hin zur exzessiven Anwendung der Todesstrafe", berichtet der GfbV-Vorstandsvorsitzende Tilman Zülch. Seit 1997 seien mindestens 700 Uiguren aus politischen Gründen hingerichtet worden. Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 erklärt die chinesische Regierung die Verfolgung uigurischer Bürger- und Menschenrechtler zu einem Beitrag zum weltweiten Kampf gegen den Terrorimus.

 

Aufgrund der staatlich geförderten Zuwanderung von Han-Chinesen in ihre Provinz sind die Uiguren und die Angehörigen anderer Turkvölker existentiell in ihrer Identität und Kultur bedroht. Ihre Glaubensfreiheit wird vom chinesischen Sicherheitsapparat massiv unterdrückt. Nur aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit ist die Bewegungsfreiheit der Uiguren in der gesamten Volksrepublik stark eingeschränkt. Eine restriktive Sprachenpolitik in Ostturkestan – so lautet die traditionelle Bezeichnung der Uigurren für die Provinz Xinjiang - und massive Diskriminierung im Arbeitsleben führt zu wachsendem Widerstand.

 

Wir laden Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen von den Bildredaktionen herzlich ein zur

 

Kundgebung

am Freitag, den 10. Juli 2009, um 15.00 Uhr

vor der Botschaft der Volksrepublik China / Jannowitzbrücke und anschließenden Demonstration zum Brandenburger Tor.

 

Der Uigurische Weltkongress rechnet mit rund 1000 Teilnehmern.