21.08.2007

CHINA/ Tibet: Freiheit für Rungyal Adrak!

Rungyal Adrak - Foto: www.phayul.com

Am 1. August 2007 fand im Distrikt Lithang im Osten Tibets eine offizielle Feier anlässlich des 80. Gründungstages der Volksbefreiungsarmee (PLA) statt. Da die Feier im Rahmen des berühmten jährlichen Pferderennens stattfand, war sie gut besucht.

Kurz vor Beginn der Veranstaltung, als bereits alle auf ihren Plätzen waren, begab sich Rungyal Adrak, ein 52-jähriger Nomade aus dem Dorf Yonru, auf die Bühne, um dem Oberlama des Klosters Lithang einen traditionellen tibetischen Schal umzuhängen. Danach ergriff er überraschend das Mikrophon und rief laut Parolen in die versammelte Menge. Unter anderem forderte er die Rückkehr des Dalai Lama, die Freilassung des Panchen Lama und die Unabhängigkeit Tibets. Zudem appellierte er an das hauptsächlich aus Nomaden bestehende Publikum, mit Streitigkeiten um Weideland und Wasser aufzuhören und übte lautstark Kritik an einem anwesenden Mönch, der die chinesische Besatzungsmacht in ihrer Politik der "patriotischen Umerziehung" aktiv unterstützt hätte. Berichten zufolge stimmte das Publikum in die Freiheits-Parolen Adraks lautstark mit ein.

Kurz nach seinem spektakulären Auftritt wurde Rungyal Adrak von der örtlichen Polizei festgenommen und fortgebracht. Zahlreiche Nomaden forderten in den nächsten Tagen seine Freilassung. Im Zuge dessen sollen ungefähr 20 weitere Personen, die aus Adraks Dorf stammen, verhaftet worden sein. Die Polizei, die eine Eskalation der Lage befürchtete, sagte eine baldige Freilassung Adraks zu, die jedoch nicht erfolgte. Stattdessen wurde das Militär- und Polizeiaufgebot in Lithang verstärkt.

Rungyal Adrak, der Vater von elf Kindern ist, soll gegenwärtig im Haftzentrum des Öffentlichen Sicherheits-Büros von Lithang inhaftiert sein. Die GfbV ist in großer Sorge, dass er dort gefoltert werden könnte und dass ihm eine langjährige Haftstrafe droht, obwohl er ausschließlich von seinem Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch machte.

Bitte setzen Sie sich mit uns gemeinsam für eine unverzügliche Freilassung von Rungyal Adrak ein!

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