20.04.2005

Chance für deutsche Friedenspolitik : Tschetscheniens frei gewählter Präsident Maschadow verkündet Waffenstillstand

Nach Ansicht der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) sollte Bundeskanzler Gerhard Schröder die gestern verkündete einseitige Waffenstillstandserklärung des 1997 unter OSZE - Wahlbeobachtung frei gewählten tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow für eine deutsche Friedensinitiative nutzen. "Der Bundeskanzler hatte durch seine massive Unterstützung der russischen Tschetschenienpolitik seines "Busenfreundes" Wladimir Putin international an Glaubwürdigkeit verloren. Jetzt kann er seinen Ruf in Sachen Friedenspolitik wieder herstellen", so GfbV-Generalsekretär Tilman Zülch. Schröder hatte immer wieder die angeblichen russischen Antiterrormaßnahmen in Tschetschenien gut geheißen und Russland seine Solidarität versichert.

 

Allein seit 1999 sind in Tschetschenien rund 80.000 Menschen durch russische Truppen vernichtet worden. Die tschetschenische Hauptstadt Grozny wurde dem Erdboden gleichgemacht. Menschenrechtsorganisationen wie die Gesellschaft für bedrohte Völker werfen Putin das Verbrechen des Völkermordes vor und fordern ein internationales Tribunal nach den Vorbildern Jugoslawiens in Den Haag und Ruandas in Arusha.