14.07.2009

Bleiberecht für verfolgte Yeziden aus Syrien! - Nach zehn Jahren in Westerstede droht yezidischer Familie die Abschiebung

Aufruf zur Kundgebung:

GfbV-Aktion für die Yeziden (2007)


Um die Abschiebung einer seit mehr als zehn Jahren in Deutschland lebenden yezidischen Familie Daud ins diktatorisch regierte Syrien in letzter Minute zu verhindern, ruft der Zentralrat der Yeziden in Deutschland in Oldenburg zu einer Kundgebung in Westerstede (Kreis Ammerland) auf

 

am Mittwoch , dem 15.07.2009, um 17.00 Uhr

in 26655 Westerstede (30 km nordwestlich von Oldenburg), Am Markt

 

Trotz der bedrückenden Menschenrechtslage in Syrien sitzt Familienvater Fauaz Daud bereits in Abschiebehaft in Vechta. Auch seine Frau und die beiden neun und 14 Jahre alte Kinder sollen abgeschoben werden. Die vier volljährigen Kinder können bis Abschluss ihrer Asylverfahren noch in Deutschland bleiben.

 

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt die Kundgebung in Westerstede, denn "in Syrien erwarten Fauaz Daud mit großer Wahrscheinlichkeit Verhaftung und Gefängnis", warnt der GfbV-Nahostreferent Kamal Sido. "Während seines Aufenthaltes in Deutschland hat der Familienvater seine demokratischen Rechte wahrgenommen und immer wieder öffentlich über Menschenrechtsverletzungen in seiner Heimat berichtet. Das ist in Syrien kein Kavaliersdelikt."

 

Angehörige der yezidischen Religionsgemeinschaft hätten in Syrien unter doppelter Verfolgung zu leiden, berichtet Sido. Als Nichtmuslime seien sie Diskriminierungen und auch Übergriffen muslimischer Nachbarn schutzlos ausgesetzt. Außerdem würden Yeziden wie den anderen Kurden in Syrien alle sprachlichen und kulturellen Rechte vorenthalten. Wer sich friedlich für Bürgerrechte engagiere, müsse mit willkürlicher Inhaftierung und Folter oder sogar Verschleppung und Ermordung rechnen.

 

"Wenn die Abschiebung von Fauaz Daud vollzogen wird, gibt es einen Dammbruch und viele weitere werden folgen", befürchtet der Zentralrat der Yeziden in Deutschland. Innenminister Wolfgang Schäuble hat mit seinem syrischen Amtskollegen ein Rückübernahmeabkommen unterzeichnet.

Dadurch droht insgesamt bis zu 7000 Menschen, Kurden (Muslimen und Yeziden) aber auch christlichen Assyro-Aramäer, die in Deutschland vor Verfolgung in Syrien Zuflucht gesucht hatten, die Abschiebung und damit die Auslieferung in die Hände ihrer Verfolger. Für die in Deutschland aufgewachsenen Kinder der betroffenen Familien sei eine Abschiebung in

das Herkunftsland ihrer Eltern katastrophal.