02.02.2007

Bitte setzen Sie die für die Ahwazis verkündeten aber noch nicht vollstreckten Todesstrafen unverzüglich aus!

OFFENER BRIEF


Sehr geehrte Exzellenzen,

 

laut der Organisation zum Schutz der Iranischen Gefangenen wurden seit Juni 2006 bereits 19 Personen zum Tode verurteilt. Sie werden für Bombenanschläge verantwortlich gemacht. Dabei haben sie sich in Wirklichkeit lediglich an den Protesten beteiligt, mit denen die Ahwazische Minderheit ihre Mitbestimmung in politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Angelegenheiten wiedererlangen möchte. Diese Bürgerrechtsbewegung nutzt friedliche Mittel.

 

Intellektuelle, Journalisten und Studenten der Ahwazischen Bewegung werden festgenommen und mit fadenscheinigen Vorwürfen zum Tode verurteilt. Damit sollen die Minderheiten eingeschüchtert und soll der Protest bereits im Keim erstickt werden.

 

Bereits im Dezember 2006 wurden drei Ahwazis gehängt.

 

Nach Berichten aus dem Iran wurden am 24.01.2007 erneut Todesurteile vollstreckt. Bei den Hingerichteten soll sich um folgende Personen handeln: Khalaf Dehrab Khudayrawi, Alireza Asakreh, Mohammed Jaab pour und Abdulamir Farjallah Jaab.

 

Diese gehäuften Hinrichtungen von Ahwazis sind durch nichts zu rechtfertigen. Wir bitten für die bereits zum Tode verurteilten Häftlinge um Gnade. Bitte setzen Sie die verkündeten aber noch nicht vollstreckten Todesstrafen unverzüglich aus.

 

Mit freundlichen Grüßen

Tilman Zülch

Präsident der Gesellschaft für bedrohte Völker International

 

Kurze Hintergrundinfo für die Presse: Wer sind die Ahwazis ?

Die Ahwazis sind Einwohner der Provinz Khusistans und gehören überwiegend der dortigen arabischen Mehrheitsbevölkerung an, die nach verschiedenen Schätzungen zwei bis fünf Millionen Angehörige zählt. Diese Volksgruppe wird seit Jahren diskriminiert und verfolgt. Die Islamische Republik Iran versucht mit verschiedenen Mitteln, die Araber aus Khusistan zu vertreiben.