19.06.2007

Bitte nutzen Sie Ihren Ermessensspielraum! Ministerpräsident Wulff soll bedrohte armenische Familie vor Abschiebung bewahren


Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) hat sich heute wegen der von Abschiebung bedrohten christlich-armenischen Familie Gevorgayan an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, seinen Innenminister Uwe Schünemann und an die Fraktionsvorsitzenden der im Landtag vertretenen Parteien gewandt. "Nutzen Sie bitte Ihren Ermessensspielraum und bewahren Sie die Familien vor der Abschiebung", heißt es in dem Schreiben des GfbV-Generalsekretärs Tilman Zülch an Wulff und Schünemann, "welchen Sinn hat es, aus einem kinderlosen Land eine Frau und ihre Söhne abzuschieben, die seit neun Jahren in Deutschland sind, sich fantastisch integriert haben, erfolgreich Schulen besuchen und jede notwendige Integrationsleistung erbracht haben. Wenn diese so erfolgreichen Angehörigen einer christlichen Minderheit zu uns gekommen sind, sollten wir sie dankbar in unserer Mitte behalten, ihnen Perspektiven und eine Heimat bieten. Nicht zuletzt die beiden Söhne, die die Sielmann-Realschule und die Schule für Sozialpflege in Duderstadt besuchen, werden es uns danken."

 

Das armenische Volk sei Opfer eines der furchtbarsten Völkermorde der europäischen Geschichte geworden. Große armenische Gemeinden seien in Deutschland, Frankreich und anderen EU-Staaten ansässig geworden. "Die Gefühle dieser Menschen sollten nicht mit Füßen getreten werden, indem man ihre Immigranten aus dem Lande jagt, statt sie aufzunehmen", schrieb Zülch. "Wir erinnern daran, dass leider deutsche wilhelminische Politik 1915 dazu beigetragen hat, dass dieser Genozid stattgefunden hat."