02.07.2005

Besuch bei den Itelmenen

GfbV-Bundesvorsitzender Heiko Wächter zu Besuch bei itelmenenischen Fischern

Wie ein Fisch, der zwischen dem Ochotskischen Meer und dem Pazifischen Ozean in die Höhe springt, wirkt Kamtschatka in seinen Umrissen. Und tatsächlich bildet der traditionelle Fischfang den Mittelpunkt der Kultur und der Wirtschaft des sibirischen Ureinwohnervolkes der Itelmenen. Der Lachs ist die Basis ihres Schöpfungsmythos. Er wird beim alljährlichen Alchalalalai–Fest geehrt. Deshalb hat auch das von der Niedersächsischen Umweltlotterie Bingo! großzügig geförderte GfbV-Fischerbootprojekt, über das wir bereits berichtet haben, für die Itelmenen besondere Bedeutung. Davon überzeugte sich der GfbV-Vorstandsvorsitzende Heiko Wächter bei seiner privaten Urlaubsreise nach Kovran in diesem Sommer.

Überschattet wurde sein Besuch von dem tödlichen Unfall eines Fischers, der in einem der alten maroden Boote unterwegs war. Erst vier Boote der kleinen neuen Flotte sind schon einsatzbereit. Die übrigen sollen bis zum Sommer 2005 fertig werden. "Trotz der hohen Arbeitslosigkeit von ca. 70 Prozent und obwohl sie sehr arm sind, sind die Menschen hilfsbereit, gastfreundlich und wissbegierig", berichtet Wächter. "Um die Lebensgrundlage der Itelmenen dauerhaft zu sichern, reichen humanitäre Projekte wie das Fischereiprojekt nicht aus." Die GfbV müsse in Zukunft verstärkt dafür arbeiten, dass die traditionellen Land-, Fischerei- und Jagdrechte der Ureinwohner gesichert werden.