29.10.2009
Bericht über die Menschenrechtsaktion der GfbV
Karadzic Prozess:
Den Haag
An der Aktion vor dem Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Den Haag anlässlich des Prozessauftaktes gegen Karadzic am 26.10.2009 nahmen teil: etwa 150 Srebrenica-Mütter wie auch Vertreter der 70 Opferverbände aus den bosnischen Städten: Prijedor, Brcko, Zvornik, Kotor Varos, Vlasenica, des Verbandes der Lagerhäftlinge und der vergewaltigten Frauen aus Visegrad und Foca, unsere Sektion in Sarajevo (vertreten durch Fadila, Belma, Neele) und Srebrenica (vertreten durch Vorsitzende der "Mütter von Srebrenica" und Repräsentantin der GfbV in Srebrenica Hatidza Mehmedovic ), sowie unser Bundesbüro vertreten durch Tilman, Meto, James, Milena, Charlotte, Malena, Henrike, Meto, Daniel und Jasna .
Vor Ort wurden die Mütter und Opferverbände durch IKV Pax Christi und die Plattform der Bosniaken in den Niederlanden unterstützt. Mit unserem 60 m langen Transparent und vier kleinen Transparenten in Deutsch und Englisch mit folgenden Aufschriften :
Massenmörder Karadzic - fangt Mladic!
Appell an Europa: Geteiltes Bosnien endlich wiedervereinigen!
Wir sind trotz eines ausdrücklichen Verbots der Polizei auf das Gelände und vor den Haupteingang des Tribunals gezogen. Über 300 Journalisten warteten schon seit 7.30 Uhr vor dem Eingang des Tribunals und wir hatten Gelegenheit an alle noch vor Beginn des Prozesses die Presserklärung zu verteilen und sie auf uns aufmerksam machen.
Einige Stunden bewegten wir uns mit den Transparenten auf dem Tribunal-Gelände und standen Journalisten für Interviews zur Verfügung.
Die Opfer aus Bosnien haben mit großer Enttäuschung die Mitteilung des Gerichtes aufgenommen, dass Radovan Karadzic, den Auftakt des
Völkermordprozesses vor dem UN-Kriegsverbrechertribunal wie angekündigt boykottiert. Sie waren über 2 000 km gefahren und haben 35 Stunden in den Bussen verbracht, um den Prozessauftakt zu erleben. Das Gericht in Den Haag vertagte das Verfahren nach wenigen Minuten auf den nächsten Tag, an dem in Abwesenheit des Angeklagten mit der Eröffnung der Anklage der Völkermord-Prozess fortgesetzt wurde.
Staatsanwältin Hildegard Uertz-Retzlaff forderte das Gericht auf, einen Pflichtverteidiger für Karadzic zu bestellen, damit dieser das Verfahren nicht dauerhaft boykottieren kann.
Kernaussagen der Mütter von Srebrenica und der Vertreterinnen und Vertreter der bosnischen Organisationen waren:
Die Gerechtigkeit muss erreicht werden; der Prozess gegen Karadzic darf nicht wie der Prozess gegen Slobodan Milosevic enden. Karadzic darf nicht erlaubt werden, dass er das Verfahren in die Länge zieht; die Verurteilung von Karadzic muss mit der Verurteilung des gesamten Projektes von Milosevic, Mladic und des Verhaltens der internationalen Gemeinschaft und Europas gleichgesetzt werden.
Für viel Empörung sorgte die Begründung von Karadzic, warum er dem Prozessauftakt ferngeblieben ist: In seinem Brief an das Gericht bekräftigte er: "Weder freiwillig noch auf eine andere Art und Weise möchte ich auf meine Rechte verzichten. Ich werde diese mein Leben lang bewahren. Wenn der Prozess jedoch anlaufen sollte, ohne dass ein Viertel meiner Verteidigung vorbereit ist, würde ich damit auf meine Rechte einmal und für immer verzichten! Ich würde niemals den Prozess boykottieren. Aber wenn ich nicht bereit bin, wäre es kein fairer Prozess [...] Eure Exzellenz, eine gerechte Lösung müsste es geben!"
Wir können uns über das große Medienecho zwar freuen, aber wir teilen unsere große Enttäuschung und Verbitterung mit den Überlebenden aus Bosnien, die erwartet haben, dass der Prozess gegen Karadzic auch mit ihm beginnt und der Gerechtigkeit endlich Genüge getan wird.
Zu befürchten bleibt aber, dass er mit seinen Tricks und seinem Diktat den Prozess in die Länge zieht und die Arbeit des Tribunals obstruiert.
Ich bedanke mich ganz herzlich bei Tilman, James, Milena, Malena,Charlotte, Henrike, Mato und Daniel, dass sie die Aktion mit gestaltet und ausgetragen haben. Auch allen im Bundesbüro möchte ich danken, die mich bei den Vorbereitungen unterstützt haben. Besonderen Dank an Owen Beith für Übersetzungen und jegliche Unterstützung und Amy Henslin, Inse, Daniel und Milena , die den Pressespiegel zusammengestellt haben.
Jasna Causevic
Medienecho
Tagesschau 12 uhr:
http://www.tagesschau.de/
14 uhr http://www.tagesschau.de/
15 uhr http://www.tagesschau.de/
17 uhr http://www.tagesschau.de/
20 uhr http://www.tagesschau.de/
Bericht des ZDF
RTL http://www.rtl.de/rtlaktuell/
N-TV http://www.n-tv.de/mediathek/
CNN http://edition.cnn.com/video/#
BBC http://news.bbc.co.uk/2/hi/
http://news.bbc.co.uk/2/hi/
http://news.bbc.co.uk/2/hi/
http://news.bbc.co.uk/2/hi/
Bild.de http://www.bild.de/BILD/video/
Euronews: "No Comment"
Sky News http://www.youtube.com/watch?
Russia Today http://www.rt.com/Top_News/
http://www.rt.com/Politics/
Fox News http://www.foxnews.com/video/
Euronews " No Comment" : http://www.youtube.com/watch?
Sender unbekannt: http://www.youtube.com/watch?
Berichte, in denen die GfbV erwähnt wird:
http://www.reuters.com/
http://www.b92.net/info/vesti/
http://www.nytimes.com/
http://fr.news.yahoo.com/4/
http://www.reuters.com/
http://www.swissinfo.ch/spa/
http://jn.sapo.pt/Common/
http://www.publico.es/
http://www.elpais.com/
http://www.stern.de/panorama/
http://www.taz.de/1/politik/
http://www.islamische-zeitung.
http://diepresse.com/home/
http://prima-news.ru/rnews-
http://de.reuters.com/article/
http://www.tagesschau.de/
http://www.irishtimes.com/
http://itn.co.uk/
Russia Today
http://www.welt.de/die-welt/
http://www.cleveland.com/