25.02.2013

„Bedeutende Geste des Respekts“: Ägypten nimmt Rücksicht auf Kopten und verlegt Termin für Parlamentswahl

Proteste von Kopten zeigen Wirkung

Als „bedeutende Geste des Respektes“ gegenüber den Kopten bezeichnete die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) die Verlegung des umstrittenen Termins für die Parlamentswahlen in Ägypten. „Mit dieser schnellen Entscheidung zugunsten der Kopten will Präsident Mohammed Mursi verhindern, dass auch die christliche Minderheit scharfe Kritik an den Parlamentswahlen übt“, erklärte der GfbV-Afrikareferent Ulrich Delius am Montag in Göttingen. Einige ägyptische Parteien hatten in den vergangenen Tagen bereits zum Wahlboykott aufgerufen, weil sie den Wahltermin für verfrüht halten.

Nach Protesten von Kopten hatte Mursi am Wochenende beschlossen, den Termin für die erste Runde der Parlamentswahlen vom 27. April 2013 auf den 22. April vorzuverlegen. Beim ursprünglichen Wahltermin hätte eine mögliche Stichwahl am 5. Mai, dem Osterfest der koptischen Christen, stattfinden können.

Sowohl die Koptische Kirche als auch koptische Verbände hatten die Terminwahl am vergangenen Freitag nachdrücklich kritisiert und um eine Verlegung des Urnengangs gebeten. Sie hatten der ägyptischen Regierung vorgeworfen, Kopten indirekt von der Wahl und vom politischen Entscheidungsprozess auszuschließen, indem man den wichtigen Wahltermin auf einen der bedeutendsten christlichen Feiertage legte.