04.06.2009

Ashaninka-Indianer berichtet aus Amazonien und diskutiert mit Göttingern

Filmvorführung und Tagesseminar

(Quelle:GfbV)

Göttingen
Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) erwartet am kommenden Freitag einen ganz besonderen Gast: Benki Piyãko, der Sprecher der Ashaninka-Indianer aus dem brasilianisch-peruanischen Grenzgebiet kommt nach Göttingen, nicht nur um über Initiativen seiner Gemeinschaft zum Schutz des Regenwaldes zu berichten. Gemeinsam mit der Ethnologin und GfbV-Expertin für indigene Völker im Amazonasgebiet, Dr. Eliane Fernandes Ferreira, möchte er mit interessierten Göttingern neue Strategien zur Rettung der "grünen Lunge der Erde", ihrer Lebensgrundlage, diskutieren.

 

Deshalb lädt die GfbV sehr herzlich ein zu einem kostenlosen Tagesseminar mit dem Ashaninka-Sprecher Benki Piyãko am Samstag, den 6.6.2009, von 10 bis 18 Uhr im Victor-Gollancz-Haus, Geiststraße 7, 37073 Göttingen. Anmeldungen unter Tel. 0551 499 06-42 oder -14.

 

Um 20.00 Uhr wird dort der preisgekrönte Film "We struggle, but we eat fruit" gezeigt (40 Min., Original mit englischen Untertiteln, 2006) mit anschließender Diskussion mit Benki Piyãko (Eintritt frei, Spenden erbeten)

 

In dem Film schildern die Ashaninka vom Amônia-Fluss, wie sie leben, welche Konzepte sie für eine Zukunft im Einklang mit der Natur entwickelt haben und welche Widerstände sie dabei überwinden müssen.

 

Hintergrund:

Seit Anfang der 1990er Jahre kämpfen die brasilianischen Ashaninka am Fluss Amônia im Nordwesten Brasiliens gegen Holzfirmen, Erdöl- und Erdgasförderung, die von peruanischer Seite der Grenze aus immer weiter nach Osten vordringen und die Existenz der dort lebenden Ashaninka gefährden. Besonders bedroht sind ihre "unsichtbaren" Nachbarn, die freiwillig isoliert lebenden indigenen Gruppen. Sie haben sich zwar für ein Leben ohne Kontakt zur Außenwelt entschieden und leben meist in geschützten Regionen. Doch vor allem im angrenzenden Peru scheren sich Holzfäller nicht um Verbote. Sie ignorieren Schutzgebiete. Die kleinen Gemeinschaften in freiwilliger Isolation müssen flüchten, oft über die Grenze nach Brasilien.

 

ACHTUNG Wort- und Bildjournalisten: Benki Piyãko steht mit der Ethnologin Eliane Fernandes Ferreira bereits am Freitagnachmittag für Interviews oder einen Bildtermin zur Verfügung. In enger Verbundenheit mit seinen Vorfahren trägt er traditionelle Gesichtsbemalung,Kopfschmuck und Bekleidung.

 

Für Nachfragen ist Yvonne Bangert aus dem Referat Indigene Völker erreichbar unter Tel. 0551 499 06-14. Wir würden uns sehr über Ihr Interesse freuen!

Veranstaltungsplakat (pdf)