30.08.2013

Aktion der Gesellschaft für bedrohte Völker zum Schutz der samischen Ureinwohner vor exzessivem Bergbau in Schweden

Kulturfest im Felleshus der Nordischen Botschaften in Berlin (1.9.)

Auf dem großen Kulturfest der Nordischen Botschaften am kommenden Sonntag in Berlin wird die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die Gefährdung der Samen in Schweden aufmerksam machen und zum Schutz der Ureinwohner aufrufen. Diese protestieren gegen die sich immer weiter ausdehnende wirtschaftliche Ausbeutung ihrer Region, die sie Sápmi nennen und die reich an Bodenschätzen ist. Die Samen befürchten, dass große Bergbauprojekte in ihrem Gebiet ihre ohnehin bedrohte Kultur und Wirtschaftsweise und damit ihre Welt, die sie den folgenden Generationen weitergeben wollen, zerstören.

Schweden ist mittlerweile die größte Bergbaunation der EU. Erst vor wenigen Tagen hat die schwedische Regierung entschieden, dass auf dem Land der Samen in der Nähe der Ortschaft Rönnbäcken ein großes Nickelvorkommen ausgebeutet werden soll. Stark umstritten ist auch das Bergbauvorhaben des britischen Unternehmens Beowulf. Bei Kallak /Gállok will der Konzern Eisenbergbau betreiben. Die Samen hier sind Rentierzüchter und wollen nicht zulassen, dass die geplante Tagebaumine die Wege zwischen Sommer- und Winterweide der Rentiere zerschneidet und die Wasserqualität des Sees Gállakjávrre und des Lulea-Flusses gefährdet. Die Samen werfen Beowulf und der Regierung vor, zu keinem Zeitpunkt der Planungen konsultiert worden zu sein.

Die samischen Ureinwohner haben die Kultur in den skandinavischen Staaten maßgeblich geprägt. Auch heute wirbt die Tourismusindustrie gerne mit der unberührten Natur und den rentierzüchtenden Samen. „Doch das steht in krassem Widerspruch dazu, dass die Samen in Schweden immer stärker unter Druck gesetzt werden. Eine Ausbeutung der Bodenschätze auf ihrem Land darf nur mit Zustimmung der Ureinwohner und nur mit größter Rücksicht auf die Umwelt erfolgen“, fordert die GfbV. Die Menschenrechtsorganisation ruft dazu auf, die Samen mit Briefen an die schwedische Ministerin für Unternehmen, Energie und Kommunikation, Annie Lööf, zu unterstützen.