07.01.2007

"Airing Amazanga!" - Design als Hilfe zur Selbsthilfe

Projektteilnehmer der HS Magdeburg-Stendal


In San Jacinto im ecuadorianischen Amazonas soll ein indigenes Gesundheitszentrum entstehen. "Hambik Huasi" ist ein Projekt der 33 Dörfer in San Jacinto, das die traditionellen Heilkundigen und Geburtshelferinnen selbst initiiert haben. Sie wollen für die 4000 Angehörigen ihrer Quichua- und Shuar- Gemeinschaften eine kostenlose selbstbestimmte gesundheitliche Grundversorgung schaffen, die ihrer Sprache, Kultur und Religion entspricht und der die traditionelle indigene Medizin zugrunde liegt. Die Heilkundigen der indigenen Dorfgemeinschaften verfügen über ein umfangreiches, über viele Generationen vermitteltes Heilwissen.

 

Durch das Projekt "Hambik Huasi" soll das Recht der indigenen Gemeinschaften auf eine präventive und ganzheitliche Gesundheitsversorgung gewährleistet und das reiche indigene Wissen der Quichua und Shuar über die Pflanzen des Amazonastieflandes bewahrt und weitergegeben werden. Die fünf Gebäude für "Hambik Huasi" sollen in der Gemeinde Amazanga in traditioneller Bauweise errichtet werden.

 

Besonderes Gewicht wird auf die Schwangerschaftsvorsorge und Geburtshilfe gelegt. Das geplante Gesundheitszentrum trägt in besonderer Weise zur Stärkung der Identität und Kultur der dort lebenden Quichua- und Shuar-Gemeinden bei. Dies ist wichtig, denn die traditionelle Lebensweise der Ureinwohner im Amazonas ist massiv bedroht. Ölkonzerne wollen auf ihrem Territorium aktiv werden. Ölförderanlagen mitten im Regenwald hätten gravierende Einschnitte in die Kultur und Wirtschaftsweise der Menschen sowie schwere Umweltschädigungen zur Folge.

 

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unterstützt deshalb die Eigeninitiative der Ureinwohner in San Jacinto zum Schutz ihrer Kultur und ihrer traditionellen Lebensweise und hilft ihnen beim Aufbau des Gesundheitszentrums "Hambik Huasi". Sina Schreier, die Gruppensprecherin der Regionalgruppe Braunschweig, hat die Eigeninitiative der indigenen Gemeinden im Juni 2006 drei Wochen lang vor Ort begleitet.

 

In Kooperation zwischen der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV, Regionalgruppe Braunschweig), der "Asociación Samay" (eine Vereinigung der Heilkundigen, Schamanen und Geburtshelferinnen aus San Jacinto, Ecuador) und des Institutes für Industrial Design der Hochschule Magdeburg-Stendal (FB IWID) wird nun ein ganz besonderes Modellprojekt durchgeführt, das reale wie virtuelle Schnittstellen des Dialogs schaffen und gleichzeitig die Ureinwohner bei Ihrem Vorhaben ganz praktisch unterstützen soll.

 

Hier wollen die Studierenden der Studiengänge B.A. Industrial Design und M.A. Interaction Design unter der Leitung von Prof. Marion Meyer ansetzen. Das Projekt unterteilt sich in drei Bereiche:

 

1.) Virtual Amazanga,

2.) Samay Knowledge Base und

3.) Amazanga Diary.

 

Praktische Fragestellung und Ergebniserwartung für das erste Projekt Virtual Amazanga ist die Entwicklung eines virtuellen "Gesundheitszentrums" im Internet, um für das Projekt "Hambik Huasi" zu werben und einen interkulturellen Dialog zu initiieren.

 

Zielsetzung des Teilprojektes Samay Knowledge Base, für das Prof. Carola Zwick, Leiterin des Masterstudienganges, verantwortlich ist, ist die Entwicklung einer webbasierten Datenbank zur Bewahrung des umfangreichen Heilwissens der Ureinwohner, die von den indigenen Gemeinden selbstständig genutzt werden kann.

 

Bei Amazanga Diary schließlich geht es um die Bewahrung kultureller Traditionen, Geschichten und Mythen eines bedrohten Volkes.

 

Zum Ende des Semesters ist eine große Ausstellung geplant, auf der die Ergebnisse von "Airing Amazanga" präsentiert werden. Als besonderer Gast wird der Koordinator des Projekts "Hambik Huasi", Flavio Santi, aus Ecuador anreisen.

 


Weitere Informationen zum Projekt "Airing Amazanga!" finden Sie unter:

www.gestaltung.hs-magdeburg.de

www.amazanga.net Informationen zur Ausstellung "Airing Amazanga!"

www.amazanga.de Homepage für das Projekt "Hambik Huasi"

 


Ihre Hilfe zur Selbsthilfe

Unterstützen Sie den Aufbau des Gesundheitszentrums "Hambik Huasi" in Amazanga

 

Postbank Hamburg

Kontonr. 7400201

BLZ 20010020

Stichwort "Amazanga"

 

Jede Spende fließt zu 100% in das Projekt

 

Sina Schreier

Sprecherin der

Regionalgruppe Braunschweig

Mobil: 0160 41 33 014

Email: gfbv-braunschweig@web.de

www.gfbv.de

 

 

Für weitere Fragen zu dem Projekt "Airing Amazanga!":

 

Prof. Marion Meyer

 

Institut für Industrial Design

FB Ingenieurwesen und Industriedesign

HS Magdeburg-Stendal

Breitscheidstraße 2 | Haus 9

39114 Magdeburg