28.11.2005

28 Städte und Gemeinden beteiligen sich an bundesweiter Menschenrechtsinitiative der GfbV

"Rettet die Kindersoldaten von Uganda – Frieden für Afrika!"

AUFRUF und EINLADUNG zur bundesweiten Menschenrechtsaktion

 

Bundesweit werden sich 28 Städte und Gemeinden am kommenden Donnerstag (01.12.2005) an der vorweihnachtlichen Menschenrechtsaktion der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) "Rettet die Kindersoldaten von Norduganda – Frieden für Afrika!" beteiligen. Dabei werden engagierte Bürgerinnen und Bürger mit Mahnwachen und Infotischen vor ihrem Rathaus, vor einer Kirche oder am Rande eines zentralen Platzes auf das von der Weltöffentlichkeit kaum beachtete Schicksal von rund 40.000 Kindern in Norduganda aufmerksam machen, die sich jeden Abend mit kilometerlangen Fußmärschen aus ihren Dörfern in die nächstgelegene Stadt vor Kidnapping durch Rebellen in Sicherheit bringen müssen. Denn wer in die Hände der "Lord’s Resistance Army" (LRA) gerät, wird mit äußerster Brutalität zum Töten erzogen. Gelingt Kindersoldaten die Flucht, werden sie oft von der regulären Armee rekrutiert. Durch den seit 19 Jahren andauernden Bürgerkrieg in Uganda sind im Jahr 2005 mindestens 19.000 Kinder ums Leben gekommen.

 

Die bundesweite Menschenrechtsaktion ist der Startschuss für die GfbV-Menschenrechtskampagne, den Albtraum der Kinder in Norduganda zu beenden und der Zivilbevölkerung endlich Frieden zu bringen. Dafür sollen während der Mahnwachen tausende von Postkarten adressiert an die österreichische Außenministerin Dr. Ursula Plassnik verteilt werden mit dem Appell, für die Europäische Union (EU) eine Friedensinitiative für Uganda zu unternehmen. Österreich übernimmt am 01. Januar 2006 für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft.

 

Als zentrale Aktion, für die BAP-Sänger Wolfgang Niedecken die Schirmherrschaft übernommen hat, organisiert die GfbV mit Unterstützung der Caritas in Köln einen Fußmarsch mit Fackeln durch die Innenstadt zu einem symbolischen Nachtlager vor dem Kölner Dom. Dort wird ein Betroffener aus Norduganda sowie Ali Samadi Ahadi, einer der beiden Autoren des Films "Lost Children" über die Kinder in Uganda und der GfbV-Afrika-Experte Ulrich Delius sprechen.

 

In Norduganda spielt sich vor eine der weltweit schlimmsten humanitären Tragödien ab. Dort gibt es wöchentlich rund 1000 Tote durch Bürgerkrieg, Menschenrechts-verletzungen und Mangelversorgung. Rund 1,6 Millionen Menschen harren schlecht versorgt in Flüchtlingslagern aus. Und ihre Lage wird immer verzweifelter, denn viele Hilfswerke haben nach Überfällen inzwischen ihre Arbeit eingestellt. Sowohl die Regierung als auch die LRA setzen auf einen militärischen Sieg.

 

Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie über unsere vorweihnachtliche Menschenrechtsinitiative berichten würden. Mahnwachen finden in folgenden Gemeinden statt: Altötting (am 03.12.), Bad Säckingen, Bad Zwischenahn, Berlin (am 16.12.), Coburg, Eichstätt (85072), Engen (bei Singen), Erfurt, Erlangen, Göttingen, Griesheim, Hamburg, Herne, Herrenberg, Hockenheim, Karlsruhe, Koblenz, Lahnstein, München, Münster, Nürnberg, Peine, Rastede, Schorndorf, Staßfurt, Wiesloch, Wilhelmsdorf

 

In Köln startet der symbolische Fackelzug um 17 Uhr am Hohenzollernring/Ecke Ehrenstraße. Gegen 18 Uhr wird er am Kölner Dom ankommen. Um 20 Uhr zeigt das Kino Filmpalette den erschütternden Film "Lost children" über die Kindersoldaten in Uganda.