Hintergrund zu den Yezidinnen

Während des Überfalls des IS 2014 auf das traditionelle Siedlungsgebiet der yezidischen Gemeinde im Nordirak erschossen die Islamisten die Männer und entführten Frauen und Kinder. Die Kinder mussten Sklavenarbeit im Haushalt der Islamisten leisten oder wurden zu Kindersoldaten angeleitet. Über 6.000 Yezidinnen wurden vom IS entführt. Sie wurden als Sexsklavinnen für IS-Unterstützer verkauft, meist mehrmals. Sie erlitten Vergewaltigungen und Folter. Manche konnten dieser Tortur entkommen, darunter die in Deutschland lebende Nobelpreisträgerin Nadia Murad. Doch etwa 3.000 yezidische Frauen werden noch immer vermisst. Viele von ihnen befinden sich noch in den Händen des IS. Sie leben dort mit ihren Besitzern in Verstecken im Nahen Osten, sowie weit von ihrer Heimat entfernt. Viele wurden gezwungen, zum Islam zu konvertieren und haben Angst, zu ihren yezidischen Familien zurückzukehren. Andere haben in Gefangenschaft Kinder gekommen und fürchten Ausgrenzung aus ihrer Gemeinde.

Eine aktive Suche nach den Aufenthaltsorten der Frauen ist dringend nötig, damit sie befreit und in Sicherheit gebracht werden können.

Studie Fünf Jahre nach dem Völkermord an Yeziden: „Wir müssen alles unternehmen, um den Frauen und ihren Kindern zu helfen“ – eine Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen (Juni 2019) von Prof. Dr. Dr. Jan Ilhan Kizilhan