Syrien

- Nahost -

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) setzt sich seit 1969 für die verfolgten ethnischen und religiösen Minderheiten im Nahen Osten ein. Schwerpunkt unserer Menschenrechtsarbeit war bis 2011 die Forderung nach Einbürgerung der 200.000 staatenlosen Kurden, die 1962 ausgebürgert wurden. 2009 starteten wir unsere Kampagne zum Schutz der syrisch-kurdischen Flüchtlinge in Deutschland. 2011 initiierten wir mit der syrisch-kurdischen Allianz im deutschen Exil eine Resolution, in der die Verankerung der Rechte der Kurden sowie der ethnischen und religiösen Minderheiten wie der Assyrer/Aramäer/Chaldäer, Armenier, Drusen, Ismaeliten, Bahá’í u.a. in einer neuen Verfassung Syriens gefordert wird. Während des Krieges 2013/2014 setzten wir uns für die Öffnung der Grenzen für die Lieferung humanitärer Hilfe in die Kurdengebiete ein. GfbV-Nahostreferent Kamal Sido informierte in ungezählten Vorträgen deutschlandweit über die verzweifelte Situation der ethnischen und religiösen Minderheiten und den wachsenden Flüchtlingsstrom. Während des Besuches von Bundespräsident Joachim Gauck forderten wir vor dem Grenzdurchgangslager Friedland die Aufnahme von mehr syrischen Flüchtlingen in Deutschland.

Im Herbst 2013 startete die GfbV die Kampagne „Keine Waffen an die Kriegsparteien in Syrien“, durch welche besonders die Waffenlieferungen Deutschlands an die Türkei und Saudi-Arabien kritisch thematisiert wurden. In mehreren Mahnwachen, vor allem vor der türkischen und russischen diplomatischen Vertretung, versuchten wir außerdem, die an dem Konflikt beteiligten Politiker zum Handeln aufzufordern sowie die Öffentlichkeit auf die katastrophale humanitäre Situation aufmerksam zu machen.

Mit einem symbolischen Zeltlager beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 2015 erinnerten wir an die Opfer des IS-Terrors und informierten über die aktuelle Lage. Noch im gleichen Jahr forderten wir mit der Kampagne „Türkei: Frieden JETZT!“ die Bundesregierung dazu auf die Türkei dazu zu bewegen, dass sie zum Dialog mit den Kurden zurückzukehrt und ihre Unterdrückungs- und Verfolgungspolitik ihnen gegenüber beendet.

In weiteren Diskussionsrunden, Vorträgen und Protestaktionen thematisierte die GfbV immer wieder die Militäraktionen der Türkei und Russlands in Syrien, die die Lage der Menschen in den Gebieten immer weiter verschlimmern.


Lesen Sie mehr zu den Minderheiten Syriens in unserer Zeitschrift:

Foto: Stefano Ravalli via Flickr

Minderheiten verschaffen sich Gehör: Aktiv, kreativ und provokativ

Protestmärsche, Petitionen oder andere provokante Aktionen: Viele Angehörige von Minderheiten lassen sich so einiges einfallen, um sich Gehör zu verschaffen. Radio machen im syrischen Bürgerkrieg, friedensstiftende Wandmalereien in Kolumbien oder Filmfestivals, auf denen indigene Regisseure ihre Geschichten erzählen – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. In eigener Sache: Wir haben etwas zu feiern! Mittlerweile sind 300 Ausgaben von bedrohte Völker - pogrom erschienen. Zeit, einen Blick zurück zu werfen. 

Lesen Sie mehr dazu in unserer Ausgabe 03/2017 >


Foto: © Sandra Schuck

Flüchtlinge und Migranten in Deutschland

Hunderttausende Flüchtlinge sind vor einem Jahr zu uns gekommen. Dieses Ereignis hat auch unsere Arbeit verändert: Wir betreuen seitdem mehr Einzelfälle und versuchen mehr denn je, drohende Abschiebungen zu verhindern. Uns als Menschenrechtsorganisation liegt es am Herzen, geflüchteten Menschen, die uns um Hilfe bitten, Hindernisse aus dem Weg zu räumen, mit denen sie in einem für sie fremden Land zu kämpfen haben. Doch auch viele andere deutsche Organisationen und Initiativen setzen sich für Flüchtlinge ein. Sie geben ihnen eine Stimme – und das oft auf ganz kreative Weise. Mit den Hunderttausenden Flüchtlingen verstärkten sich jedoch auch die Ängste in der deutschen Bevölkerung. Sie gipfeln leider auch zunehmend in fremdenfeindlichen Übergriffen. Allen Unkenrufen zum Trotz ist Deutschland seit mehr als 70 Jahren ein Einwanderungsland. Türkische, italienische oder griechische Gastarbeiter, vietnamesische Bootsflüchtlinge, russlanddeutsche Aussiedler und Spätaussiedler leben heute in der Mitte unserer Gesellschaft. Und auch die „neuen“ Flüchtlinge werden in naher oder ferner Zukunft Teil unserer Gesellschaft sein – wenn wir aufeinander zugehen!

Lesen Sie mehr dazu in unserer Ausgabe 05/2016 >


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Header Foto: Charles Roffey via Flickr