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Maria Helena von den Asháninka in Peru wird mit dem Tod bedroht – und kämpft trotzdem voller Mut weiter für die Zukunft ihres Volkes. Foto: Eliane Fernandes
Maria Helena schlägt Alarm: In das Gebiet ihrer indigenen Gemeinschaft in Peru sind Holzfäller eingefallen. Schon haben sie eine Schneise der Verwüstung in den Amazonasregenwald geschlagen. Sie wollen eine illegale Straße bauen und das wertvolle Holz stehlen. So verwüsten sie die Natur und zerstören die Lebensgrundlage der indigenen Gemeinschaften. Die Kultur der Asháninka ist in großer Gefahr – und nicht nur das. Mag es anfangs so aussehen, als sei nur ein winziger Teil des riesigen Urwalds betroffen, so werden sich die Zerstörungen in wenigen Jahren enorm ausweiten. Das ist bedrohlich auch für uns.
Dringend rufen wir Sie dazu auf, schnell mit uns aktiv zu werden! Gemeinsam mit den Asháninka können wir die Regierung von Peru unter Druck setzen, die Grenzen des indigenen Territoriums zu schützen und für die Sicherheit der „Wächter des Waldes“ zu sorgen.
Lassen Sie uns SOFORT gemeinsam aktiv werden: Bitte helfen Sie mit IhrerSpendeMaria Helena, ihrem Volk der Asháninka und anderen Indigenen. Setzen wir uns gemeinsam für die Wahrung ihrer Menschenrechte ein! JETZT!
Schon deshalb müssen wir die Asháninka unterstützen. Als „Wächter des Waldes“ stellen sie sich der Holzmafia mutig entgegen – allein mit diplomatischem Geschick. Sie pochen auf ihrem Recht. Der Wald ist ja ihr offiziell anerkannter Besitz. Doch allein Worte werden die Holzmafia nicht lange aufhalten. Schon gibt es erste Todesdrohungen gegen die mutige Anführerin des Widerstands der Asháninka, unsere Partnerin Maria Helena Paredes Marques aus der Gemeinde Sawawo. Wir haben Angst um sie!
Im vergangenen August entdecken die Asháninka in Sawawo die Invasion von Mitarbeitern der Holzfirma „Forestal Mendoza EIRL“, die mit zwei schweren Traktoren in deren Territorium eindringen. Sie wollen eine Straße zwischen den Ortschaften Nueva Italia und Puerto Breu bauen. Außer der Holzfirma würden davon Drogen-Mafia, Wilderer und andere Kriminelle profitieren.
Gedeckt werden die Invasoren von korrupten lokalen Politikern. Und wer sich gegen die Kriminellen wehrt, wird mit dem Tod bedroht. Trotzdem stellt sich Maria Helena mit einer Dschungel-Patrouille den Maschinen der Holzfäller entgegen. Damit dieser erste Erfolg zu einem dauerhaften wird, ist jetzt großer internationaler Druck auf die Regierung Perus notwendig. Sonst kommen die Invasoren in wenigen Wochen wieder, um ihre Gier zu stillen.
Für Maria Helena zählt jetzt vor allem dies: die regelmäßigen Treffen der Betroffenen des Yurua-Distrikts. „Damit wir uns organisieren und als indigene Völker für unsere gute nachhaltige Entwicklung kämpfen.“ Schließlich schützen die über 20 hier lebenden Gemeinschaften mehr als drei Millionen Hektar Urwald.
„Für uns indigene Völker stellt unsere Kultur unseren Reichtum dar“, erklärt sie. Und um diese Kultur am Leben erhalten zu können, sind die Asháninka abhängig vom Urwald, von dem Platz, an dem sie leben. Sind Wald, Quellen und Flüsse zerstört, geht die Kultur der Indigenen unter. „Wir sind die Wächter des Waldes“, sagt sie.
Maria Helena ist 42 Jahre, Mutter von zwei Kindern, die Tochter des Hauptanführers der Asháninka-Gemeinschaft von Sawawo und hat sich bereits mit 18 Jahren zur Gemeinderätin in Yurua wählen lassen. „Obwohl ich so jung war, wollte ich unbedingt diese Verantwortung übernehmen, um meiner Gemeinschaft zu helfen.“
Leider verschlechtert sich deren Situation zunehmend. Doch die peruanische Regierung lässt sie im Stich. Das ist nicht nur erschreckend, sondern auch ein Rechtsbruch. Denn bereits 1994 hat sie ein Übereinkommen unterzeichnet, mit dem sie sich zum Schutz der Indigenen verpflichtet hat. Genau das ist der Hebel, mit dem wir Druck aufbauen können.
Während wir unsere Aktion vorbereiten, formieren die Asháninka weiterhin ihren Widerstand. „Heute kämpfen wir mit mehr Kraft“, betont Maria Helena. Denn wer ständig unter Druck steht, wird immer besser darin, neue Strategien zu entwickeln, um seine Rechte zu verteidigen. Dafür haben die Asháninka von Sawawo im vergangenen Jahr ein Überwachungskomitee gegründet, das Maria Helena koordiniert. Gemeinsam planen sie, wie sie den Eindringlingen am wirksamsten entgegentreten.
Während die Invasoren den Indigenen immer wieder diesen ungleichen Kampf aufzwingen, betonen die Asháninka und andere Gemeinschaften in einer Resolution: „Wir, die indigenen Völker, bekräftigen unser Versprechen für ein harmonisches und friedliches Leben mit dem Urwald und den Menschen, die in Gemeinschaften und Städten leben. Wir wollen ihnen nichts wegnehmen und behandeln sie auch nicht so, wie wir seit Jahrhunderten von ihnen behandelt werden. Unsere Völker folgen hohen Werten und rächen sich nicht für die Missbräuche und Beleidigungen, die wir schon so lange erfahren.“ Aber sie bekräftigen auch: „Wir akzeptieren jedoch nicht, dass die Zerstörung des Waldes auch zu unserer eigenen Zerstörung führt.“
Zwar stellt sich Maria Helena mutig Tag für Tag an die vorderste Linie. Doch die Angst bleibt. Mit traurigen Folgen: „Die Invasoren hindern uns daran, unsere Arbeit zu erledigen. Schließlich müssen wir unsere Kinder ernähren und eine gute Bildung für sie sicherstellen. Doch stattdessen müssen wir täglich kämpfen.“ Auch wenn sie dabei ihr Leben aufs Spiel setzen. Vor acht Jahren ermordeten mutmaßlich Holzfäller vier Männer der Asháninka einer benachbarten Gemeinschaft, die ihren Wald schützen wollten. Sie wurden regelrecht hingerichtet. Das Verbrechen ist ungesühnt.
Wir von der GfbV stehen fest an der Seite der Indigenen. Bereits 2004 haben wir brasilianischen Asháninka dabei geholfen, Invasionen von Holzfirmen zu unterbinden. Aufgrund des internationalen Drucks haben die Regierungen von Brasilien und Peru das Militär eingesetzt. Die Arbeit der Holzfäller wurde gestoppt, illegal gerodetes Holz beschlagnahmt.
Und seit 2010 begleiten wir Asháninka zu verschiedenen Weltklimakonferenzen der Vereinten Nationen, auch zu UN-Treffen in Genf und New York. Für mehr Schutz haben wir auch gesorgt: Durch unser Engagement erhielt der Asháninka-Vertreter Benki Piyãko 2013 den „Menschenrechtspreis“ der Stadt Weimar. Und 2017 haben wir erreicht, dass der „Equator Prize“ der Vereinten Nationen (UNDP) an die brasilianische Asháninka-Gemeinschaft Apiwtxa ging. Bei erneuten akuten Gefahrensituationen können wir nun im Rahmen unserer Lobbyarbeit für die indigenen Völker das Auswärtige Amt oder auch die Menschenrechtskommission des EU-Parlaments leichter dazu bringen, deren Einfluss in den betroffenen Gebieten geltend zu machen. Denn Preisträgern wird eher geholfen. Ebenso setzen wir Konzerne unter Druck, damit sie die Rechte von Indigenen weltweit respektieren.
Diese Lobbyarbeit für die Indigenen ist auch deshalb ganz akut notwendig: Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro drängt auf den Bau einer Straße zum Pazifik – mitten durch den brasilianisch-peruanischen Urwald mit vielen indigenen Territorien. Zudem könnte schon bald die nächste Bedrohung folgen: Konzessionen für die Erdölgewinnung in dieser Region.
Daher wollen wir baldmöglichst diese Ziele erreichen: Der peruanische Staat muss endlich gemäß des 1994 unterzeichneten Übereinkommens handeln. Also die Rechte der indigenen Völker respektieren, die Invasionen stoppen und die illegalen Akteure bestrafen; zudem muss die Asháninka-Gemeinschaft von Sawawo für die Folgen der Invasion entschädigt werden; die Mörder der vier im Jahr 2014 ermordeten Asháninka müssen vor Gericht gestellt sowie die Aktionen von Drogenmafia und anderer krimineller Organisationen nachhaltig unterbunden werden.
Helfen Sie uns dabei, den Asháninka ein klares Signal zu senden: Ihr kämpft nicht allein!
Bestellen Sie unsere Aktionspostkarte in unserem Onlineshop und senden Sie sie einfach unterschrieben an uns zurück – schon erhält die Ministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Svenja Schulze, ein großes Paket mit unserem eindringlichen Appell.
Diese Kampagne wurde im März 2022 lanciert.
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