Doch lieber mit dem Zug statt mit dem Flugzeug in den Urlaub fahren, das Auto stehen lassen, weniger oder gar kein Fleisch essen? Viele von uns möchten zum Klima- und Umweltschutz beitragen. Alle zusammen können wir auch etwas bewegen! Die indigenen Asháninka in Brasilien und Peru wissen das genau. Sie wollen den Regenwald schützen, die Lunge unserer Erde. Und auch wenn der brasilianische Präsident Lula da Silva schon einiges zur Durchsetzung der Rechte indigener Gemeinschaften in die Wege geleitet hat, ist es sehr schwierig und auch gefährlich für sie, die Holzmafia und die übermächtige Agrarlobby zurückzudrängen. Wir unterstützen die Indigenen mit aller Kraft. Bitte helfen auch Sie. Mit Ihrer Spende leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung unserer Menschenrechtsarbeit!

 

Eliane Fernandes, Brasilien-Expertin der GfbV, berichtet über die Situation der Asháninka

Ich habe die Bedrohungen, denen die Ashánika ausgesetzt sind, gerade selbst erlebt, denn ich bin zurzeit in Brasilien: Ein korrupter Polizist hielt unserem langjährigen Freund und Partner, dem Asháninka-Anführer Benki Piyãko, eine Pistole vor die Brust. Das hat mich sehr erschreckt. Doch Benkis Freunde haben gleich einen Kreis um ihn gebildet und ihn so geschützt. Wir haben sofort die brasilianischen Behörden informiert und auch die Deutsche Botschaft, und wir haben schnell noch mehr Satellitentelefone und
Überwachungskameras beschafft. Das bringt Sicherheit.

Ich selbst bleibe längere Zeit bei Benki und seiner Familie, um Hilfe zu organisieren, aber auch um die politische Arbeit für den Schutz der Indigenen voranzubringen. Fieberhaft schmieden wir Pläne, formulieren eindringliche Appelle, entwerfen Konzepte und aufrüttelnde Reden. Mit dem Boot fahren wir auch zu anderen Dörfern an den Flüssen Amonia und Juruá und vermessen dabei per GPS zwei große Gebiete der Asháninka in Peru. Diese Daten sind die wichtigste Grundlage für die Bestimmung des Grenzverlaufs und damit für den Schutz des indigenen Territoriums vor illegalen Eindringlingen und ihren zerstörerischen Machenschaften.

Schon droht neue Gefahr: Der Senat treibt ein Gesetz voran, das den Indigenen Angst einjagt. Benki sagt sogar, der ganze Amazonas-Regenwald sei dadurch in Gefahr. Sollte dieses Gesetz durchkommen, werden alle indigenen Gemeinschaften, die vor 1988 aus ihren Gebieten vertrieben wurden, keinen Anspruch mehr auf ihre Territorien haben. Alle Fortschritte im Kampf zum Schutz indigener Gebiete und damit auch des Waldes, die seit 1988 erzielt wurden, würden mit einem Schlag vernichtet.

Tritt dieses Gesetz in Kraft, werden weiter Indigene vertrieben werden. Ihr Land wird für das Agro- business, große Infrastrukturprojekte oder den Bergbau geöffnet. Mehr Wald wird sterben.

Noch diesen Sommer soll über das Gesetz entschieden werden. Jetzt ist daher der richtige Moment, um Seite an Seite mit den Indigenen dagegen zu kämpfen. Und wir tragen den Kampf weit über die Grenzen Brasiliens hinaus. Denn auch das ist wichtig: Nur der Druck aus dem Land selbst und der Druck der internationalen Gemeinschaft kann die indigenen Völker Brasiliens schützen. Deshalb begleite ich seit Jahren indigene Delegationen zur UN, zu den Weltklimakonferenzen, zu Regierungen und Parlamenten in vielen Staaten. Ich bin Ethnologin und lebe in Deutschland, stamme aber selbst aus Brasilien. Seit 20 Jahren fahre ich immer wieder zu den Asháninka. Mittlerweile sind tiefe Freundschaften, viel Respekt und gegenseitiges Verständnis entstanden. Nur so – mit Beharrlichkeit, langem Atem und viel Vertrauen – kann Menschenrechtsarbeit für indigene Völker gelingen.

Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie durch Ihre Spenden diese Arbeit ermöglichen. Bitte unterstützen Sie uns auch jetzt. Wir leben alle auf demselben Planeten und sollten füreinander einstehen gegen tiefe Ungerechtigkeit und kriminelles Handeln! Wir unterstützen die Asháninka, sie schützen den Wald, der für unsere ganze Welt so wichtig ist. In Zeiten von Klimakatastrophe und Krieg dürfen wir nicht ruhen, sondern müssen gegen alle Widerstände beharrlich und konsequent für unsere Ziele eintreten. Das geht nur mit Ihrer Hilfe. Lassen Sie uns gemeinsam für den Schutz der Ashaninka sorgen.

Wir bitten Sie herzlich um Ihre Spende für unsere Menschenrechtsarbeit!

Herzlichen Dank für Ihr Engagement!